aligyie

Nach dem Lesen des Buches “Gemeinwohlökonomie” ist mir folgende Idee gekommen: Man nutzt existierende Möglichkeiten unseren derzeitigen Systems zum Guten.

Analog zu diesen “Private Equity Fonds”, die sich zum Ziel gemacht haben, krieselnde Firmen aufzukaufen, um sie dann wieder auf dem Markt gewinnbringend verkaufen – nur eben “nachhaltig”.

Wie man sich so etwas vorstellen könnten: Man gründet auch eine Art “Fondsgesellschaft zur Transformation”, die genauso nach krieselnden mittelständischen Firmen sucht, die Potential haben für ein Wandel. Mit Geld aus dem Green Bond, z.B. von der NRW Bank, werden Anteile gekauft und dann nach den Grundsätzen der Gemeinwohlökonomie umgebaut. Im Idealfall, geht nach der Transformation der “Besitz” der Firmenanteile an die Beschäftigten oder an eine geeignete Menschengruppe, die sich bestimmten Werten verpflichtet.

Im Zuge dessen, wenn z.B. Steuergelder eingesetzt werden, kann man den Prozess so demokratisieren, dass z.B. eine Art “Wirtschaftsparlament” gründet wird, wie es Felber in “Gemeinwohlökonomie” vorschlägt. Die kann mit Bürger besetzt werden und die Entscheidungen der Förderbank mittragen wohin das Geld dann letztendlich fließen soll. Natürlich nach vorheriger Auswahl durch Experten der “Fondsgesellschaft zur Transformation” zusammen mit der Förderbank, die nötige Vorraussetzungen prüfen kann.

Die Bereitschaft Geld in Gute Sachen zu investieren scheint da zu sein, wenn ich solche Artikel richtig interpretiere: https://www.capital.de/geld-versicherungen/was-green-bonds-fuer-anleger-bringen?article_onepage=true Vor allem das Beispiel mit NRW.BANK, Paris, Holland und Göteborg klingt interessant, die sich im Rahmen des Marktes Geld für nachhaltige Projekte scheinbar relativ erfolgreich besorgen.

Nach ein wenig weiterer Recherche, findet man recht schnell weitere interessante Dinge, wie z.B. die Private Equity Konferenz 2020 der NRW.BANK, die Private Equity in ganz anderes Licht rücken lässt. Da ich ein riesen Fan von Ernst Ulrich von Weizsäcker (Club of Rome) bin, überrascht mich nicht, das mich Christian Berg bereits nach wenigen Minuten seiner Keynote überzeugt hat. Ich kann dabei nur zustimmen, dass Resilienz ganz besondere jetzt eine große Rolle spielt. Da meine Neugier noch nicht gestillt ist, kommt Christian Berg – Ist Nachhaltigkeit Utopisch gleich auf die Wunschliste :)

Nachtrag, ebenfalls erfreulich: https://www.test.de/Klimafreundliche-Geldanlage-Union-und-Deka-verringern-Kohle-Investments-5610339-0/

Tag 1 von 2

Die Trekking Saison 2020 hat begonnen. Beide Rucksäcke sind gepackt: 7,8 l Wasser, Zelt, 2 Isomatten, 2 Schlafsäcke, 6 geschmierte Brötchen, 4 Karotten, Linea Hafer Cookies, Dinkelwaffeln, Kichererbsen-Chips, Eierwaffeln, 4 gekochten Eier, 2 Dosen Linseneintopf, Toskana-Streichcreme, Knäckebrot, Schokolade und eine Menge Müsliriegel...

Start der Wanderung: Schwanheim, 10:20 Uhr RouteHin.png

Auf dem Weg zu unserem Zeltplatz von trekking-pfalz.de wurden wir mit tollen Aussichten belohnt, z.B. vom Hühnerstein Huehnerstein.jpg oder vom Lazenfarther Felsen. LazenfartherFelsen.jpg

Auch wenn wir am Jugendzeltplatz Hauenstein nah dran waren, haben wir ihn nicht gesehen. Ein weiterer Aussichtspunkt “Backelstein” war leider gesperrt, es schien, als würde die Holztreppe nicht mehr den Mindestanforderungen genügen. Am Burghalder haben wir Kletterer getroffen. Dort wurde uns aber gesagt, dass Sandstein sich wie Schmirgelpapier anfühlt und man z.B. mit dem Schriesheimer Steinbruch anfangen solle. Geheimtipp: Tannenspitzenmarmeladen-Brötchen

Bereits um 15 Uhr haben wir die nach der Buchung übermittelten GPS Koordinaten mit den doch recht vielen 6 l restlichem Wasser erreicht. Wir wurden mit einem tollen weitläufigen Platz auf einem flachen Hügel, umgeben von Bäumen, empfangen. Ebenso wie die im Wanderlogbuch oft gelobte Biolan Kompost Toilette Maxi. BiolanKomposttoiletteMaxi.jpg

Das ungewohnt schwere Gepäck und die Höhenmeter waren deutlich zu spüren. Also erstmal in der Sonne die Beine ausstrecken. KoepfeHimmelSonne.jpg

Als sich die Sonne unter kleinen Wolken verzogen hat, wurde es bald recht kühl. Also haben wir uns um das Zelt gekümmert und noch einen kleinen Ausflug zur nächsten Quelle gemacht, die auf einer kleinen Tafel beschrieben war. Obwohl es die Tage nicht viel geregnet hatte, war dort mehr Wasser als gedacht. Quelle.jpg

Später sind noch weitere Wanderer dazu gekommen und haben in der Feuerstelle Feuer gemacht. Wir waren dagegen schon in unseren Schlafsäcken und haben es uns dort gemütlich gemacht. Wir hatten noch Chips und schnelles Internet – spontaner Filmabend mitten im Wald: Our Planet – From Deserts to Grasslands.

Tag 2 von 2

Übernachten im Zelt ist doch unbequemer als ich dachte... nächstes mal nehme ich zusätzlich noch eine aufblasbare Isomatte mit, wenn es der Rucksack zulässt. Außerhalb vom Zelt hat es die Nacht über ziemlich abgekühlt. Also Jacke und Pulli an und erstmal gemütlich frühstücken an der Feuerstelle mit den anderen auf dem Platz.

Feuerstelle.jpg

Gesprächsthema unter anderem: Zelte. Mein recht kompaktes 2-Mann-Zelt musste sich einiges anhören. Hoch im Kurs waren dagegen Hubba Hubba und Vaude Campo 3P. Und natürlich Hängematten, die scheinen gerade einem Trend zu folgen.

MeinZelt.jpg

Genug geplaudert, weiter geht's. Die andern haben sich auf dem direkten Wege zum Auto nach Hauenstein aufgemacht (ca. 45 min), um noch ein kleinen Ausflug zum Teufelstisch zu machen.

Wir hatten dagegen ein etwas weiteren Weg zum Auto. Für den Rückweg haben wir die kürzere Route geplant gehabt, 7 km – vorbei am Trifelsblick, Winterkirchel und dem Wanderheim Dicke Eiche.

Die erste und einzige kurze Pause relativ am Anfang hatten wir mit Blick auf Burg Trifels. Dort wurden wir schon bald durch Wildschwein(?)-Geräusche aus der Entspannung gerissen. Erstarrt vor Ehrfurcht schauten wir langsam nach rechts neben uns hinter einen großen Steinbrocken, wo wir die Geräusche vermuteten. Und tatsächlich, das Rascheln kam immer näher, bis zum Rand des Felsens wo Laubblätter aufgewirbelt wurden, als würde ein Tier ein Loch graben und hinter sich die Laubblätter verstreuen. Wir haben uns hinter einem Gebüsch verschanzt. Langsam legte ich mich auf den Boden und kroch möglichst lautlos durch das Gestrüpp, immer mit dem Blick auf die raschelndenden Blätter mit der Aufregung, vielleicht bald die Ursache mit eigenen Augen zu sehen. Knack – ich habe ein Ast übersehen und es wurde still. Ich verharrte in meiner Position, doch kein Rascheln mehr zu hören. Die Neugier war noch da, also weiter zu der besagten Stelle. Erst langsam, dann schneller, aber hinter dem Fels war nichts zu sehen. Enttäuscht, aber irgendwie froh, dass wir doch keine Begegnung mit einem Wildschwein hatten, zogen wir weiter. Später haben wir ein Eichhörnchen, Greifvögel und viele viele schwarze Käfer, aber kein Wildschwein gesehen. Wahrscheinlich besser so für alle Beteiligten. Drei Zecken haben wir auch entdeckt, alle bei mir – vielleicht hätte ich mich doch nicht ins Gebüsch legen sollen...

BaerenhoehlePilz

Mehr Infos zum Trekking in Deutschland: – https://lebedraussen.de/trekking-camps-plaetze-deutschlandhttps://opencampingmap.org

I found a new home at https://social.coop/@aligyie, feel free to leave a comment.

I like the idea of social.coop, hence I signed up there. It's hosted “green” “green” via Hetzner which seem to be a pretty popular hoster of Mastodon instances. Nevertheless, I would love to hear some feedback from people which got already some experience with some of e.g. following providers, which are not only powered by hydro power but also invest in regional renewable energies and are committed to sustainability at “certain degree”: – Avalon Networks – BioHost – GreenSta – Lands – SpaceNet – Teuto.net

Edit: Or “ungleich.ch” they state that they only use second-hand hardware and old buildings for storing their servers. Cool!

Edit2: See here an updated list of green hosting providers: https://lite.framacalc.org/green-webhost-ranking

Eindrücke beim Lesen von “Alles könnte anders sein” von Harald Welzer:

S. 24 ff.,

Ich habe die ersten Kapitel nur so verschlungen, dieses gute Gefühl beim Lesen, einfach toll! Errinert mich bisschen an “positive news/constructive journalism” (Dazu gibt es ein cooles TED Video von Maren Urner https://www.youtube.com/watch?v=ZlcV7KYglWI ) – eine Abwechslung zu den ganzen Schreckensmeldungen in den Nachrichten. Wobei ich eh immer mehr so der Typ war, der Nachrichtenheadlines nur überfliegt, aber sich dann lieber in ein 5 Seiten langen Feuilleton Artikel vertieft (Funfacts dazu vom “SpiegelMining”: https://www.youtube.com/watch?v=-YpwsdRKt8Q ) Interessant fand ich auch die Erwähnung von Pinker und Harari. Wahrscheinlich wurden genau diese hier gewählt, weil sie so Gegensätzlich erscheinen. Beides sehr wichtige Autoren, die den Zeitgeist treffen, jeder auf seine eigene Art. Harari wollte ich schon immer lesen, seine Thesen finde ich interessant. Jedesmal, wenn ich im Zug jemanden eines seiner Bücher lesen sehe, bin ich kurz davor die Person anzusprechen und auszufragen, aber dann denke ich mir, dass ich eigentlich lieber selbst erstmal lesen sollte und es ja in der onleihe app schon auf der Wunschliste ist und quasi nur ein klick entfernt. Also starre ich bloß doch nur auf mein Handy, um noch schnell meiner Mutter zu antworten, bevor ich die nächste Station aussteigen muss :D Pinker dagegen puh, schwierig die richtigen Worte zu finden. Ein guter Freund ist begeistert von ihm und hat mir sogar schon daraus vorgelesen. Meine persönliche Meinung: Als Wissenschaftler/Professor in seinem Fachgebiet schätze ich ihn sehr und habe schon sehr interessante Vorträge von ihm gehört, jedoch ist er auch tief in diesen Biologie/Gender/Gene-Debatten drin, die mich einfach nicht so sehr interessieren. Interessanter finde ich dagegen die neuste App, die sich zB gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt (tooGoodToGo) :) Wenn ich Pinker höre, fallen mir direkt zwei weitere Namen ein: Peterson (den ich unausstehlich finde, so als Gegenpol zu Zizek) und Rubin von Rubin Report (der eine nervige Stimme hat, jedoch manchmal interessante Themen bespricht). Bin ganz gespannt, was noch kommt in diesem Buch!

S. 49 ff.

Den Abschnitt mit diesen Täuschungen fand ich langweilig... Nachtrag: später wird's besser ;)

S. 52 ff., “Mythen”

hat sich etwas gezogen, auch wenn mir sein Humor gefällt (“Die Wirklichkeit ist eine Illusion, die durch Mangel an Alkohol entsteht”).

S. 70 ff., “Zeit für Wirklichkeit”

“[So] hätte man [vor 50 Jahren] lernen können vom Pekinger Fahrradverkehr, kubanischen Energiesystem, von indischer Ernährungsweise, von samoanischem Fischfang, von appenzeller Almwirtschaft, von bregenzerwälder Holzbau” Hehe, da steckt sooo viel in diesem Absatz, richtig cool :) Allein zu Kuba fallen mir direkt zwei coole Dokus ein, “How Cuba Surviced Peak Oil” (unbedingt schauen) und “Cuba – nostalgia and change” (von DW, wenn man noch mehr sehen will :D )

S. 75

Das ist einfach nur eine krasse Story von Lutz Beisel, der Vietnamkinder gerettet hat! Hut ab!

S. 88

Buchempfehlung zu “...Ermöglichungsbedingungen der Freiheit”, Lisa Herzog – Freiheit gehört nicht nur den Reichen, dort spricht sie von 3 Freiheiten: die Positive, die Negative und die Republikanische Freiheit (Die letztere Beschreibt Teil der Entscheidungsfindung bzw. einer formbaren Gesellschaft sein zu dürfen). (Papst Franziskus – überragende Ansprache) “... Die Liste hat eine gewisse Willkür, aber irgendwo muss man ja anfangen” haha der Welzer ist schon eine coole Socke, ich mag seine direkte Art :D

S. 95

Da muss ich an Bernhard Schlink, der Vorleser denken – ähnliche Thematik mit lebendigen Charakteren

S. 116 (davor und danach), Arbeit und Markt und Platformkapitalismus und Co.

Ein weiterer positiver Aspekt fehlt: Nicht nur die Schwere, als auch die Menge der klassischen Arbeit wird weniger. Das hat positiv betrachtet zur Folge, dass “Kapazität” frei wird, z.B. um Nachhaltigkeitsbücher zu schreiben. Natürlich nur, wenn das Frei-Werden im Sinne des Strukturwandels sozialkonform geschieht. Wir sollten auch nicht die sonst so überbewertete “Effizienz” als Teil Paechs Nachhaltigkeitsdefinition vergessen. Auch glaube ich fest, dass es nicht zu wenig Arbeit geben wird. So sollte man sich zB Forschung, Gesundheit und Bildung anschauen – jede zusätzliche Hand bzw. jeder zusätzliche Kopf kann hier einen wesentlichen Beitrag für die Gesellschaft leisten! (Oder aber zu mehr Unsinn, haha bezogen auf Einschub mit den Laptops im Flugzeug, S. 118. Es ist lustig, weil es soo stimmt!) Es geht direkt weiter, S. 119 – S. 123, sehr geiler Abschnitt, das mit den Benediktinerkloster. (Nachtrag: Später im Buch erwähnt er auch die positive Seiten von z.B. Automatisierung, Digitalisierung und selbstfahrenden Autos!)

S. 124 – 129, Endlich Nachhaltigkeit

“Nachhaltigkeit beschreibt eine Wirtschaftsform, die ihre eigenen Voraussetzungen nicht konsumiert” – sehr schöne Definition :) Und ebenso grandios endet der Abschnitt, “Nachhaltig sind wir erst, wenn es den Begriff nicht mehr gibt”. Errinert mich an meinen Indienaufenthalt 2017: eine Tankstelle, die ganz groß damit geworben hat, dass es bei ihr “high quality fuel” zu kaufen gibt. Wirkte im ersten Moment ein wenig abschreckend... wenn es high quality fuel zu geben scheint, gibt es dann auch gepanschtes bad quality fuel? Scheint wohl ein Thema/Problem in der indischen Gesellschaft sein, sonst würde man es wohl nicht erwähnen, oder?

S. 130, Lego 6 Gerechtigkeit

Als ich den Titel gelesen habe, dachte ich nur, boa das ist doch voll ausgelutscht das Thema, aber dann bringt er im zweiten Satz einfach mal ein Youtube Video Link – haha, ich feier den Harald! Unbedingt anschauen, lustiges Affenvideo xD

S. 132 oben

Interessant, wusste gar nicht, dass der Welzer EU und so internationale Teile gut findet. Paech hat immer ein sehr großen Wert auf regionale Souveränität gesetzt... interessanter Gegensatz

S. 132, Lego 7 Gemeinwohl-Ökonomie

Sehr coole Sache! Der Carsharing-Anbieter Stadtmobil Rhein-Neckar hat sich freiwillig der Gemeinwohlökonomie verpflichtet. Ebenso Vaude und die Krankenkasse BKK ProVita.

S. 166, Lego 14 Institutionen

Ah Niko Paech und Postwachstumsökonomie, cool, dass er es anspricht. Interessant, dass er Paechs Idee weiterdenkt bzw. auf die Notwendigkeit von supranationalen/internationalen Gebilden hinweist . Als glühender Europäer und großer Freund der UN, kann ich dem nur zustimmen! “Think globally, act locally” Nachtrag: Nach den Legos erwähnt er den Punkt ein drittes mal. Scheint ihm wichtig zu sein, damit sein “zivilisatorisches Projekt” weitergeht :)

S. 175 oben

“Rahmenbedingungen so ändern, dass zB die Flugreise nicht immer günstiger ist als die Bahn” da hat er paar echt coole Beispiele. Co2 Steuer wäre ein anderes Beispiel. Naturli Streichfett druckt sein CO2-Fußabdruck auf die Packung! Für mehr, siehe dazu meinen Blog-Artikel: write.as/aligyie/netzfund-juni-2018 ;)

S. 188

Heterotopie sehr cool. Nikolai Kondratieff, sehr coole drei Punkte. Wieder was gelernt :) Bei dem einen musste ich direkt an Genossenschaften denken. Nachtrag: Und tatsächlich, später erwähnt er es: Er hätte gern eine Gesellschaft, die es ermöglicht, dass Banken Genossenschaften sein können, Landwirtschaftsbetriebe Aktiengesellschaften, usw... (–> S. 226, sehr cool!)

S. 189

Das mit dem Schultaxi super simpel und super cool!

S. 201

Cooler Heimatbegriff! “Heimat ist dort, wo es nicht egal ist, ob es mich gibt”

S. 208 ff.

80/20 richtig coole Idee. Tatsächlich ist in der Silicon Valley IT Welt, die Idee recht verbreitet, dass der Softwareentwicker 1 Tag in der Woche in sich selbst investieren sollte/darf (also frei ist von der täglichen Arbeit und sich selbst weiterbilden kann) Manche Firmen (z.B Opera, der Browser aus Oslo) gehen soweit, dass die Entwickler 1Tag in der Woche für ein OpenSource Projekt ihrer Wahl arbeiten. Und das finde ich richtig cool, weil genau das bringt unsere Gesellschaft weiter! Auch habe ich mich schon oft gefragt, warum nicht im Lehrplan im Studium drin steht, ein Wikipedia Artikel zu verfassen oder aufzupeppen. Vor allem gegen Ende des Studiums waren nur zu sehr wenig Spezialthemen bei Wikipedia vertreten (und noch weniger auf Deutsch). Nicht nur durch Wikipedia kann man sein Wissen teilen, sondern frei nach Humboldt, ein Gewissen Teil der Studienzeit in Lehre zu investieren zB für jüngere Studenten oder andere Fachbereiche oder auch außerhalb der Uni selber. Auch gefällt mir dieses “ehrenamtliche Grundeinkommen”. Ich könnte mir vorstellen, dass so etwas schon heute mehrheitstauglich ist: Also so nach dem Motto “engagiere dich 2 h am Tag für einen Verein deiner Wahl und wird Zahlen dir Essen und Miete”. Umstrittener finde ich dieses “liberalen bedingungslose Grundeinkommen” aus dem Silicon Valley. Hier muss man aufpassen, dass solche Regelungen den Sozialstaat effektiv nicht abbauen. So sollte man sich immer überlegen, wie das zB mit Behinderten oder Kranken ist, die evtl. einen höheren Bedarf haben und nicht mit einem Pauschalbetrag abgefrühstückt werden können. So muss man wirklich vorsichtig sein, wo genau Bürokratie abgebaut werden kann. (Nachtrag: Welzer hat dazu später noch ein ganzes Kapitel, wo er sich deutlich positioniert)

S. 216 – 218

haha noch so ein geiler Einschub über Jeff Bezos :D “Mit Warp-Geschwindigkeit elektrische Zahnbürsten geliefert bekommen, [..] SUV-Raketen, [..] AIDA-Krypton, [..] Mozartquote” – haha ich werf mich weg xD Das fand ich so cool, dass ich die 3 Seiten abfotografiert habe und allen möglichen Leuten geschickt habe :D

S. 226, “open source, Wikipedia, Linux”

schon cool, dass er immer wieder diese Positivbeispiele erwähnt. Obwohl er ja eher als Technologie- und Digitalisierungskritisch gilt, kennt er sich recht gut aus und weiß auch seine Vorteile zu schätzen. Wie z.B. auch das mit diesen vorher erwähnten modernen dezentralen Fabriken... weniger Mobilitätsaufwand und das schafft Kapazitäten für mehr sinnvolle (ehrenamtliche) Arbeit. Weniger schwere Arbeit, weniger Bullshit jobs. Insgesamt deckt sein Buch ein sehr breites Spektrum ab. Von IT, Verhaltenspsychologie über Geschichte der Grenzen bis hin zu klassische Gesellschaftsthemen – alles dabei :)

S. 243, Transition-Towns

sehr cool – War schon in Auroville und Findhorn zu Besuch, fand ich ultra spannend solche Orte zu besuchen. Such mal UNBEDINGT nach Krishna McKenzie und schau dir mindestens das Fukuoka Video an: https://youtu.be/y0xmEDq3NIs !!!!!!! Unglaublich, wie dieser Mann eine Begeisterung auslösen kann. Meine Schwester und ich kennen ihn persönlich und er fasziniert mich jedes mal aufs Neue! Btw, Ich habe seiner Tochter zum Geburtstag mein zu kindheitstagen geliebtes “Where's Wally” Buch geschenkt :D

S. 281, Holz-Hochhaus

Eine sehr coole Entwicklung, die ich mitverfolge! Beinahe wäre ich nach Heilbronn zur Bungesgartenschau gefahren, um das Holz-Hochhaus zu sehen :D (Wien hat ein noch höheres)

Paar abschließende Worte

Insgesamt kann mir richtig gut vorstellen, wie er mir das so bei einem Glas Rotwein erzählt. Geile Mischung zwischen cooler Umgangssprache und präzisen Formulierungen, die dann auch irgendwelche mir nicht so geläufigen Fachbegriffe beinhalten (normatives bla, normatives blub :D)

Todo-Liste:

Was nach dem Lesen des Buches bleibt, sind viele Ideen und unter anderem folgende Punkte, die ich mir näher anschauen möchte: – S. 70, samoanischem Fischfang, Bregenzerwälder Holzbau – S. 215, futur zwei taz Jan Böhmermann Interview lesen – S. 214, Städtenetzwerk ICLEI; Sustainable Solutions Network; Wissenschaftskonsortium Future Earth; Dirk Messner Weltzukunftkonferenz 2020 – S. 225, Vierzig Haus in Langenlois – S. 227, Ökonomin Mariana Mazzucato, das Kapital des Staates – S. 242, Erik Olin Wright (Welzers theoretisches Fundament) – S. 243, Hans Diefenbachers Wohlfahrtsindex – S. 243, Rob Hopkins – jetzt machen (Transition-Town Gründer) – S. 245, Benjamin Barber – if mayors ruled the world – S. 246, Vorzeigesmarthome – Berliner Fasanenstr (Leute sind freiwillig ausgezogen) – S. 280, interessante Veranstaltungen und Firmen: Climate Action Summit (San Francisco), Global Convenant of Mayors (9000 Bürgermeister), RE100 (2000 Unternehmen), Bonn Challenge (2011), New York Declaration on Forests (2014) – S. 280, Kongo Tribunal Film von Milo Rau anschauen

Wie wir versuchen, die Welt zu retten – und was wir damit anrichten – Alexander Neubacher, 2013 1/5 Sterne, gelesen Oktober 2019

Zusammenfassung: Von allem ein bisschen, aber nichts zu Ende gedacht.

Details: Ist mir jetzt nichts falsches in dem Buch aufgefallen, aber sich rein auf das CO2 zu beschränken erzeugt ein verzerrtes Bild. Zum Beispiel:...

“Butter hat einen schlechteren CO2 Ausstoß pro Kg als Rindfleisch” – Ja, aber umgerechnet auf CO2 pro kcal sieht das ganze wieder anders aus. Und wer isst denn schon 200g panierte Butter? (siehe mein vorherigen Netzfund) Was verbraucht mehr endliche Ressourcen und Fläche? Was ist wirklich nachhaltig, welches noch in Generationen funktionieren könnte, auch wenn zB Erdölreserven schwinden? Würde man sich dann noch ein Apfel aus Chile kaufen?

Ein Kühlhaus könnte man zur Not mit Windenergie betreiben. Mit dem Apfel über die Weltmeere zu segeln, ist wahrscheinlich wesentlich aufwendiger (siehe gesegelter Kaffee). Wenn man es wirklich genau machen will, sollte man 3 Aspekte genauer betrachten: Effizienz, Konsistenz und Suffizienz (Vgl. Niko Paech).

Beispiel: Effizienz, wie viel Energie verbraucht ein Diesel/E-Auto pro 100km? Konsistenz: Lassen sich die Rohstoffe zum Herstellen und zum Bewegen “nachhaltig” herstellen? Suffizienz: Wie viel Autos brauchen wir wirklich?

Störend empfinde ich auch die Loblieder auf die Globalisierung und eine Gesellschaft, die alles als selbstverständlich erachtet. Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass unsere Weltwirtschaft nicht nachhaltig ist und kleine Ereignisse große Auswirkungen haben können. Würde man zB bei einem Ausfall der Kommunikationsnetze die Weltbevölkerung noch ernähren können? So war z.B. die ausgeklügelte Wasserversorgung der Mayas gleichzeitig ihr Untergang. https://sciencealert.com/poor-water-management-might-have-helped-end-the-maya-civilisation

Fast könnte man dem Autor vorwerfen, dass er einem alles schlecht reden will. Aber vielleicht sollte ich erst das Buch fertig lesen.

Insgesammt schließe ich mich den den Rezensionen der Zeit und der taz an: https://perlentaucher.de/buch/alexander-neubacher/oekofimmel.html

—> Keine Empfehlung

https://oekotest.de/essen-trinken/Rindfleisch-nur-auf-Platz-2-Diese-Lebensmittel-sind-die-schlimmsten-Klimakiller-_600836_1.html

Laut diesem Artikel: – 23,8 kg CO2 – 1 kg Butter – 7410 kcal – 13,2 kg CO2 – 1 kg Rindfleisch – 1210 kcal – 8,5 kg CO2 – 1 kg Käse – 3640 kcal – 1,9 kg CO2 – 1 kg Sonnenblumenöl – 8840 kcal (siehe unten) – 0,5 kg CO2 -1 kg Apfel – 540 kcal

Die scheinbar böse Butter – aber ich esse doch kein Pfund Butter, wie ich es beim Rind könnte oder noch leichter den den Äpfeln!?

Selbe Datengrundlage anders dargestellt: – 3,2 kg CO2 – 0,1 kg Butter – 1000 kcal – 10,9 kg CO2 – 0,8 kg Rindfleisch – 1000 kcal – 2,3 kg CO2 – 0,3 kg Käse – 1000 kcal – 0,2 kg CO2 – 0,1 kg Sonnenblumenöl – 1000 kcal (siehe unten) – 0,9 kg CO2 – 1,9 kg Äpfel – 1000 kcal

Was ist, wenn die Tiefkühlpommes mit Ökostrom bedient werden und mit elektrifizierten Zügen transportiert werden? Eine Kuh wirst du dagegen nicht mit Strom satt bekommen. Wasser und Agrarfläche sind doch eine nicht weniger wichtiger Ressource als Erdöl. Aus Agrarfläche kann man Öl machen aber nicht umgekehrt!

Zugabe März 2019: – 1,3 € pro 1000 kcal – Butter (aus Deutschland), (3,2 kg CO2 – 0,1 kg – 10 €/kg) – 1,35 € / 1000 kcal – Naturli Veganes Streichfett Bio (ohne Palmöl) ( 0,255 CO2 – 0,15 kg – 9 €/kg) – 26 € pro 1000 kcal – Rinderhüftsteak- 1000 kcal (10,9 kg CO2 – 0,8 kg – 36 €/kg) (aus Deutschland/Österreich) – 3,5 € pro 1000 kcal – Käse (2,3 kg CO2 – 0,3 kg – 12,6 €/kg) (aus österreichischer Heumilch – 3,5 € pro 1000 kcal – Sonnenblumenöl l (0,2 kg CO2 – 0,1 kg – 2,9 €/l) (aus Europa) – 5,7 € pro 1000 kcal – Äpfel – 1000 kcal (0,9 kg CO2 – 1,9 kg – 3 €/kg) (aus Deutschland) – 5.2 € pro 1000 kcal – Tofu (0,4 kg CO2 – 0,8 kg – 6 €/kg) (aus Österreich) – 1.3 € pro 1000 kcal – Sojabohnen (oder Sojaflocken) (5 €/kg) (aus Europa)

Erstmal gepostet via https://social.wiuiwu.de/@aligyie (Quellen sind dort zu finden)