Buchrezension “Ökofimmel”

Wie wir versuchen, die Welt zu retten – und was wir damit anrichten – Alexander Neubacher, 2013 1/5 Sterne, gelesen Oktober 2019

Zusammenfassung: Von allem ein bisschen, aber nichts zu Ende gedacht.

Details: Ist mir jetzt nichts falsches in dem Buch aufgefallen, aber sich rein auf das CO2 zu beschränken erzeugt ein verzerrtes Bild. Zum Beispiel:...

“Butter hat einen schlechteren CO2 Ausstoß pro Kg als Rindfleisch” – Ja, aber umgerechnet auf CO2 pro kcal sieht das ganze wieder anders aus. Und wer isst denn schon 200g panierte Butter? (siehe mein vorherigen Netzfund) Was verbraucht mehr endliche Ressourcen und Fläche? Was ist wirklich nachhaltig, welches noch in Generationen funktionieren könnte, auch wenn zB Erdölreserven schwinden? Würde man sich dann noch ein Apfel aus Chile kaufen?

Ein Kühlhaus könnte man zur Not mit Windenergie betreiben. Mit dem Apfel über die Weltmeere zu segeln, ist wahrscheinlich wesentlich aufwendiger (siehe gesegelter Kaffee). Wenn man es wirklich genau machen will, sollte man 3 Aspekte genauer betrachten: Effizienz, Konsistenz und Suffizienz (Vgl. Niko Paech).

Beispiel: Effizienz, wie viel Energie verbraucht ein Diesel/E-Auto pro 100km? Konsistenz: Lassen sich die Rohstoffe zum Herstellen und zum Bewegen “nachhaltig” herstellen? Suffizienz: Wie viel Autos brauchen wir wirklich?

Störend empfinde ich auch die Loblieder auf die Globalisierung und eine Gesellschaft, die alles als selbstverständlich erachtet. Ist es wirklich so schwer zu verstehen, dass unsere Weltwirtschaft nicht nachhaltig ist und kleine Ereignisse große Auswirkungen haben können. Würde man zB bei einem Ausfall der Kommunikationsnetze die Weltbevölkerung noch ernähren können? So war z.B. die ausgeklügelte Wasserversorgung der Mayas gleichzeitig ihr Untergang. https://sciencealert.com/poor-water-management-might-have-helped-end-the-maya-civilisation

Fast könnte man dem Autor vorwerfen, dass er einem alles schlecht reden will. Aber vielleicht sollte ich erst das Buch fertig lesen.

Insgesammt schließe ich mich den den Rezensionen der Zeit und der taz an: https://perlentaucher.de/buch/alexander-neubacher/oekofimmel.html

—> Keine Empfehlung