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Was das Leben mit agiler Entwicklung zu tun hat

Diese Woche bin ich zwei Mal mit dem Zug ins Büro gefahren. Das heißt, ich habe es zweimal versucht: Am Montag kam der Zug nämlich nicht.

Die Kombination aus einem neuen Betreiber mit neuen Zügen, technischen Problemen sowie Personalmangel und ein ungewöhnlich hoher Krankenstand haben zu dem Ausfall geführt. Zum Glück konnte ich auf das Homeoffice ausweichen. Nicht jeder Pendler hat diese Möglichkeit.

Am Freitag habe ich es nochmal gewagt. Der Zug war dieses Mal pünktlich. Also irgend ein Zug war pünktlich. Betrieben von einer anderen Gesellschaft. Mit alten Waggons und steilen, engen Stufen an den von Hand zu öffnenden Türen.

Die Waggons waren gepflegt, das Personal war freundlich und ich war pünktlich am Ziel. Beim aussteigen hörte ich von anderen Fahrgästen Beschwerden über den alten Zug und die schwergängigen Türen. Und ich habe mich gefragt, ob die Beschwerden gerechtfertigt sind.

Natürlich sind moderne Züge mit ebenem Einstieg, automatischen Türen und bequemeren sitzen besser. Ich erinnere mich gut an an die Zeiten, als das Umsteigen mit Kinderwagen und kleinen Kindern ein kurzer Stress-Moment war. Wer nicht so gut zu Fuß oder auf einen Rollstuhl angewiesen ist, hat mit alten Waggons große Probleme. Diese Probleme lassen sich allerdings auch kurzfristig durch helfende Hände bewältigen. Für die Fahrt an sich gibt es keine spontanen Alternativen.

Züge mit Features wie ebener Einstieg, automatische Türen und modernem Design entsprechen durchaus meinen Wünschen an eine Zugfahrt im Jahr 2022. Dieser Output der Hersteller und Betreibergesellschaften empfinde ich als angenehm.

Durch unvorhergesehene Ereignisse wurde mir diese Woche wieder vor Augen geführt, dass Output nett ist. Letztendlich kommt es jedoch auf den Outcome, das Ergebnis an. Ein alter Zug, der pünktlich gefahren ist, war für mich wesentlich nützlicher als der bequeme, moderne Zug, der erst gar nicht kam.