Beluga
Liebeserklärung an meine Katze.
Du hast hellblaue Augen. Eine rosa Nase. Und schneeweisses Fell. (Mit taubengrauen Flecken) Du bist sehr klein. So bist du.
Du hast unzählige Kosenamen. Du bist von uns allen geliebt. Aber ich wage zu sagen: am meisten von mir.
Ich brauche dich. Du gibst mir jeden Tag Nähe. Körperliche Nähe, die mir sonst so fehlt. Deinen kleinen, lebendigen Körper zu halten macht mich glücklich. Dein weiches Fell und deine Wärme beruhigen mich. Jedes Mal. Dein beruhigender Geruch lässt mich glücklich aufatmen.
Du bist mein lebendiger Ruheort.
Jede Nacht schläfst du bei mir. Kaum liege ich im Bett, höre ich ein feines Kratzen an der Tür. Du springst schnurrend auf mein Bett.
Du leckst dich ausgiebig. Du bist sehr sauber. Dann rollst du dich zusammen und schläfst ein.
Am Anfang legtest du dich zu meinen Füssen hin. Aber seit einiger Zeit kommst du immer näher. Liegst fast in meinen Armen, so, dass ich dich streicheln und dein feines Schnurren spüren kann.
So schläfst du ruhig die ganze Nacht. (Ok, was war das letzte Nacht, als du um drei Uhr spielen wolltest und mich zärtlich in den Arm gebissen und ein bisschen gehauen und mit dem Kopf gerollt hast?)
(Aber das verzeihe ich dir)
Du sprichst mit mir. Ein kurzes Gurren, wenn du zu mir aufs Sofa springst. Auch ich spreche mit dir. Wir verstehen uns.
Von dir lerne ich, dass ich meine Bedürfnisse und meine Grenzen ernst nehmen und mitteilen darf.
Von dir lerne ich, dass ich ausruhen darf, wenn ich müde bin. Und dass ich geliebt bin, auch ohne Leistung.
Von dir lerne ich, dass es voll ok ist, ganz viele Stunden am Tag zu schlafen. Denn wer schläft schon so viel wie du? Und fühlt sich überhaupt nicht schlecht dabei? Eben.
Wenn du müde bist, suchst du dir ein Schlafplätzchen.
Wenn du Ruhe brauchst, finden wir dich nicht mehr. (Oder im Badezimmer auf dem Wäschekorb, nach Stunden)
Wenn du Nähe brauchst, springst du zu mir aufs Sofa und legst dich schnurrend auf meine Füsse. (Oder spielst mit ihnen)
Wenn ich deine Grenze überschreite, haust du mich mit deinen kleinen, blitzschnellen Pfötchen. Oder du fauchst mich mit weit geöffnetem Mäulchen an. Dann liebe ich dich noch mehr, weil du so süss aussiehst. (Entschuldige)
Du überforderst mich nicht. Deine Bedürfnisse sind übersichtlich.
Du bist ruhig. (Meistens) Du sprichst nicht. (Aber ich spreche ständig mit dir)
Du brauchst nicht viel Aufmerksamkeit. Aber deine Anwesenheit beruhigt mich.
Du kannst keine Mäuse fangen. Und auch keine Vögel. Nur manchmal eine Fliege.
Du hast Angst vor dem Wind. Und vor jedem lauten Geräusch. Wenn es regnet, bleibst du lieber drinnen. Und im Winter auch.
Wir verstehen dich nicht immer. Aber wir versuchen es. Denn du gehörst zu uns.
Du weisst nicht, wie viel du mir gibst. Meine kleine, weisse Katze.
Di Chlii.
Ich liebe dich.
