Diese Pfoten laufen nicht mehr

Meine Zeit ist durchwoben mit Traurigkeit.

oranger Horizont über beschneitem Feld und orange angeleuchtete Wolken. Diese Pfoten laufen nicht mehr.

Gestern haben Michy und ich unseren großen #Kater Flauschi, den #Vilstaltiger, in der Tierklinik in Oberhaching bis nach seinen letzten Atemzug, seinen letzten Herzschlag begleitet.

Keiner mehr, der mit morgens in die Küche geht und mit erhobenem Schwanz um meine Beine streicht und gestreichelt werden will.

Keiner mehr, der mich mit dem ☕ nicht zur Haustür raus lässt, bevor ich nicht mit ihm gekuschelt habe.

Keiner mehr, der wagemutig auf dem Treppengeländer seinen eigenen Schwanz jagt.

Keiner mehr, der morgens mit Mietzi durchs Haus tobt und in Rallye Manier auf dem Holzboden versucht um die Kurve zu kommen.

Keiner mehr, für den die Balkontür unbedingt offen sein muss und dann sich auf den Speicher verzieht.

Keiner mehr, der seine Krallen der Vorderpfoten in der Hose auf meinem Oberschenkel ausfährt, bevor er zu mir auf den Arm auf dem Bürostuhl springt.

Keiner mehr, der 1,5m auf die Rückenlehne der Couch springen kann und später zu feige ist, die 20cm von der Rückenlehne auf den Bauch herunter zu klettern.

Kein Flauschi mehr.

Wie kam's dazu? Seit Sonntag hatte Flauschi wieder große epileptische Krampfanfälle. Erst im Abstand von 4 Stunden, dann 3 h, dann 2 h ... Das zusätzliche Medikament der Notfall Tierärztin wirkte nicht und der Abstand ging auf 40 Minuten zurück. Er konnte sich von den Strapazen nicht erholen, bevor der nächste Anfall da war. Wir waren nachts bei ihm und hielten ihn und fühlten, ob er noch atmet. Es wurde immer flacher.

Also sind wir am Montag Vormittag in die Tierklinik in Oberhaching. Dort bekam er dann Medikamente intravenös. Das half auch nicht. Ein drittes Medikament. Half auch nicht. Am Donnerstag Mittag informierte uns der Arzt und erläuterte uns die Prognose, weil er immer noch große Krampfanfälle hat und sie seit Montag es nicht geschafft hatten, seine Anfallsserie zu unterbrechen. Die nächste Option wäre eine Langzeitnarkose. Inzwischen hat er vermutlich aber schon einen Leberschaden durch die vielen Medikamente der letzten Tage und evtl. sogar einen Hirnschaden durch die vielen Anfälle.

So entschieden wir uns, dass wir ihm wenigstens seinen Übergang schmerzfrei ermöglichen wollten.

Durch die notwendige mehrfache Gabe von krampfanfallunterbrechenden Mitteln war er fast bewusstlos, als wir bei ihm waren.

Wir konnten feststellen, dass er auf unser Streicheln und die Ansprache reagiert hat.

Mögen alle deine Familienmitglieder gesund sein. Claus mit Tränen