Brauchen wir die Demokratie?

Version 0.1 2020-09-12

Was mich antreibt diesen Blog zu schreiben? Die Extreme, die Extreme die die Welt bewegen in den letzten Jahren. Egal welche Thematik, es geht immer um die Extreme.

Interessanterweise hat man mir früher immer vorgeworfen ich sei ein Schwarz und Weiss Typ, also quasi auch ein Extremist.

Heute ist es eher so, dass ich versuche beide Seiten zu verstehen. Dem gebe ich, manchmal mit zynischen Bemerkungen, welche mir oft nachgetragen werden, Ausdruck.

Ich versuche anzuregen, die Leute zum Denken anzuregen, sich ihrer Widersprüche und Extrempositionen bewusst zu werden.

Der Auslöser zum Blog sind Undiskussionen (oder wie sagt man einer Diskussion die keine ist?) in den Sozialen Medien.

Es passiert X, dann gibts 2 Lager. Die welche X für immer und ewig verhindern wollen, leider oft mit Gewalt (was ich auch krass extrem finde), und die welche für X totales Verständnis aufbringen, was dann die gegen X sind noch zu viel mehr Gewalt aufwiegelt.

Dauernd und immer und überall Grabenkämpfe. Kämpfe die soviel Energie kosten und uns letztendlich so wenig bringen.

Wenn du nicht explizit gegen X bist, bist gleich ein Nazi oder Rassist, oder ein Fremdenhasser. Wer sich mit Leib und Seele für X einsetzt wird oft gleich Antifa gescholten.

Beispiele? Schauen Sie Tagesschau!

– COVID unser allgegenwärtiges Thema 2020. Das eine extreme Lager findet zuviel Lockdown, das andere extreme Lager findet zuwenig Lockdown. Die einen finden zuviel Bevormundung und Verletzung der Privatsphäre (mit Maskenpflicht), die anderen finden warum nicht überall ausser Haus Maskenpflicht.

– Flüchtlinge von überall her. Die einen finden “STOP” wir können nicht mehr, kein Platz, keine Energie, kein Geld, keine Nerven, keine … (fill in blank) für weitere Flüchtlinge. Die anderen finden: Warum nehmen wir nicht viel mehr auf? Uns gehts so gut im Vergleich mit denen.

– BLM (Black Lives Matter Bewegung). Die einen glauben an systematischen Rassismus und bekämpfen dies (gegenfalls mit allen Mitteln, was ich, wie schon geschrieben, auch krass extrem finde). Die anderen können die Unterdrückung von anders farbigen, gläubigen, sexuell orientierten oder sonst was “anders” nicht nachvollziehen.

Und dann gibts die eigentlich Betroffenen die einfach das Beste draus machen. Leider hört man von denen NIE etwas, warum auch sie haben sich arrangiert.

Ich habe mich als Kind auch arrangiert damit ständig als rothaariger gehänselt zu werden. Ständig! Ständig! Ständig! und nochmals Ständig!

– Klima: Während die einen an die Apokalypse glauben wenn wir so weiter machen, ist es den anderen im Prinzip schnurzegal wieviel Liter Benzin ihr Sportwagen auf 100 km säuft (verbrät kann man bei was Flüssigem ja nicht sagen).

Muss dass den so sein? Gibt es vielleicht einen anderen Weg? Einen moderateren Weg? Einen Weg der evtl. nicht alle schützt oder fördert, aber wenigstens die meisten?

Ich gebs zu: grad jetzt im Moment fühle ich mich müde, ausgelaugt, als würde es sich nicht lohnen für oder gegen X einzusetzen.

Also habe ich mir überlegt: Was wäre wenn …

Gehen Sie mit mir auf die Reise ins “Was wäre wenn Land”

Beim Nachdenken kamen mir viele Ideen, teils, zugegeben, abstruse Ideen. Aber wer weiss, vielleicht sind das ja Ideen welche neue Ideen triggern.

Ich mag hier gar nicht auf alle Ideen eingehen, nenne deshalb nur ein paar (zugegeben auch extrem krasse) Beispiele.

Aufteilung in verschiedene “Länder”

Warum teilen wir unsere Länder nicht auf? Wir könnten die 4 dringendsten Probleme eruieren und die Länder in 4-10 Teile zerstückeln.

Dann gäbs ein “Land” welches voll liberal ist, null soziale Gerechtigkeit, Gewalttäter würden erhängt oder geköpft. Es lebe der Stärkere. Evtl. nahe der Anarchie (ich habe keine Ahnung, wirklich nicht). Es gäbe ein paar kleine Könige, die welche extrem stark oder gut bewaffnet sind, und die welche über mächtig Kohle verfügen. Keiner wäre so richtig glücklich weil man sich dauernd absichern muss nichts zu verlieren.

Es gäbe keine öffentlichen Schulen, nur private welche bezahlt werden müssen.

Dann gäbs ein “Land” wo alle sich für alle stark machen. Es gibt keine Arme, aber halt auch keine Reiche, kein Luxus, alles nur Durchschnitt. Null Extremismus ist erlaubt, weil es einige bevorzugen würde, in welcher Art auch immer. Mörder und Vergewaltiger würden psychologisch hochgepäppelt und resozialisiert (was'n dat für ein Ausdruck?). Keiner ist so richtig glücklich hier, weil man sich nie was “erlauben” kann. Nicht mal nen Furz in der Oeffentlichkeit darf man fahren lassen. Hier darf man NIE das Gefühl haben: Das habe ich mir jetzt verdient! Zum Beispiel ein Bier nach 8 Stunden harter Arbeit. NEIN! Hier muss man, falls es jemand mitkriegt, dass ich ein Bier habe, teilen! Ja, genau! Teilen! Im Stile von “Wir haben uns das verdient”.

Per se gibt es hier keine faulen Leute, weil hier setzt sich jeder ständig für alle ein. Ui, muss sagen, ganz schön anstrengend. Es kann hinter jeder Ecke einer lauern: Hey du, kannst mir mal kurz helfen?

Es gäbe keine privaten sondern nur öffentliche Schulen, aber da sich keiner abheben darf von der Masse wird nur Einheitsbrei geleiert.

Dann gäbs vielleicht ein “Land” im Einklang mit der Natur. Nur Veganer/Vegetarier, keine Haustiere (die essen ja auch Fleisch, die meisten zumindest). Hier würde man Schurwollkleider tragen, im Winter mit Holz feuern, sich abschinden beim Holzhacken. Technologie (Smartphones, Internet, Mobilität) gäbs nicht, alles Teufelszeug. Das Volk würde dauernd dezimiert weil es nur Homöopathie gibt und keine Medizin in dem Sinn mit Chirurgie und den ganzen Pharmaprodukten. ABER: Alle wären glücklich, auch wenn mal ab und zu einer von nem Bären gefressen wird.

Die wichtigen Dinge fürs Leben würden von Generation zu Generation auf Steintafeln skizziert weitergegeben.

Und dann gäbs evtl. noch paar Mischformen davon, also von diesen Ländern. Dann kann sich jeder aussuchen wo er wohnen und etwas beitragen will zum Wohle seiner oder der anderen.

Natürlich müsste man klare Regeln festlegen wer wie unter welchen Bedingungen in ein anderes Land wechseln darf oder muss (Extreme sind ja im sozialen Land nicht erlaubt 🤪) . Einen Vergewaltiger will man im Land wo sich alle für alle stark machen vielleicht nicht.

Sollen die Linksextremen doch ein Land gründen und selbst schauen wie sie zurecht kommen. Genauso die Rechtsextremen. Es hindert die niemand dran, ausser dass sie momentan kein Territorium haben.

Vielleicht stimmen Sie mir bei: die “Aufteilung in Länder” dürfte schwierig sein, allein die Zuteilung des Territoriums: wer erhält welchen Teil der Schweiz (oder des Landes wo er Einwohner ist)

Aber wenn es gelänge ein Land entsprechend aufzuteilen, dann wären doch alle Probleme gelöst. Jeder würde da wohnen wo es seiner Gesinnung entspricht. Egoisten im Land der Anarchie, Faule im Land des Sozialismus und die Schafe (sorry, sind ja Menschen in Schurwollekleider) im Land für die Natur.

Und kurz bevor ich diesen Blog zu schreiben begann dachte ich mir: Was wenn es keine “Extreme” mehr gäbe?

Gibt es mögliche Ansätze “Extreme” zu verhindern? Weiss das jemand? Bin froh um Denkhilfen.

Die Beispiele hier sind wirklich NUR Beispiele um zum Denken anzuregen.

Wir hätten zwar Versicherungen (auch Sozialversicherungen) jeder Art, aber es würden nicht alle davon profitieren. Einige würden verlieren, aber ingesamt würden alle davon profitieren weil es viel weniger kosten würde.

Zum Beispiel würden von der Arbeitslosenkasse nur Personen ab 50 profitieren. Alle jüngeren sollten doch noch genügend Energie haben sich umzubilden oder selber was auf die Beine zu stellen. Im schlimmsten Fall halt unter einer Brücke hausen und/oder sterben.

Diebstahlversicherungen würden nur 1 Diebstahl ersetzen und nicht mehrere.

Krankenversicherung man hat pro Leben Anrecht auf 5 chirurgische Eingriffe und auf Medikamente für 10'000 CHF.

Jeder hat Anrecht auf 10 Jahre Schule, Schule ist aber nicht obligatorisch. Wer jedoch mit öffentlichen Institutionen zu tun hat (Spital, Aemter) und nicht lesen kann, dem wird auch nicht geholfen.

Wir würden dem Klima Sorge tragen, aber nicht Netto-Null. Jeder hätte ein “Kontingent” dass er verkaufen oder selber nutzen darf zum “verschwenden”. Autofreaks dürften 1x pro Woche Rennen fahren. Wohlfühlfreaks dürften 1x pro Woche (im Schnitt pro Jahr) ihr Haus mit Erdöl heizen.

Wir würden der Natur Sorge tragen, auch hier nicht zu 100%. Jäger dürften x mal pro Jahr jagen gehen. Fleischtiger dürften 1x im Monat Fleisch essen.

Wir nehmen Flüchtlinge auf aber nur wenn es Gemeinden gibt wo sie bleiben dürfen.

Wir schaffen Tempolimits ab, aber wer mit mehr als 120 km/h einen Unfall baut kommt für 5 Jahre oder mehr in den Knast.

Quasi lockere Forderungen/Regeln wie sie heute von allen Seiten kommen, aber mit Konsequenzen wenn deren Limits dennoch übertreten werden. Müsste das nicht sehr viel mehr Leute zufrieden machen?

All diese Beispiele tönen jetzt, immernoch, extrem. Was ich zu vermitteln versuche ist ein Bild von: Warum geben wir uns nicht zufrieden mit 80% des Erreichbaren. Warum muss es immer 100% sein?

Aktuelle Beispiele:

Beim neuen Jagdgesetz geht es nur für oder gegen den Wolf. Warum soll man in Gegenden wo man dem Wolf nicht gewachsen ist, ihn nicht töten können? Es wird, so hoffe ich doch sehr, auch genügend Gegenden geben welche von Italien lernen wie es richtig gemacht auch ein tolles Zusammenleben mit dem Wolf geben kann.

Bei der Abstimmung zu den neuen Kampfjets ist es das gleiche: Alles oder nichts. Ohne Flugzeuge sind wir wehrlos, aber mit 50 Flugzeugen dennoch nicht verteidigungsfähig. Warum suchen wir nicht den Mittelweg, nur die Luftpolizei Dienste zu garantieren, Geld zu sparen und in andere Verteidigung zu investieren?

Vaterschaftsurlaub: zu teuer! alle anderen Länder haben es bereits!

Warum nicht auch hier ein Mittelweg. Ich könnte mir vorstellen, dass bei einer Lohnkürzung (ähnlich Kurzarbeit) auch diejenigen welche sagen es ist zu teuer für die Wirtschaft, einwilligen würden.

Flüchtlinge: Warum machen wir nicht eine neue Steuer, eine freiwillige Steuer. Jeder zahlt soviel er kann und will in die Flüchtlingsunterstützungssteuer. Dann wird ausgerechnet wieviele Asylanten man damit “tragen” kann. Die, welche die Steuer zahlen erhalten einen gelben Stern an ihrem Briefkasten (darf gern auch eine Orange sein damit ich nicht gleich als Nazi verschrieen werde). Diese Orange darf man auch bei Bewerbungen auf Wohnungen/Jobs zeigen. Durch farbliche Abstufung könnte man zeigen wer wieviel seines Lohnes opfert um Flüchtlinge zu unterstützen.

Dann hätte die Diskussion hier und heute ein Ende. Denn wir wüssten genau: 12 Kinder können wir aufnehmen. Okay, zugegeben ein schlechter Scherz.

Bessere Information worüber wir abstimmen

Vielleicht liegt die Lösung aber auch schlicht und einfach darin das Volk korrekt aufzuklären, oder extrem (sorry) gar nicht mitbestimmen zu lassen. Wenn selbst Experten sich streiten ob das neue Jagdgesetz mehr oder weniger Schutz bietet, wie bitte schön soll denn das Volk, ich, entscheiden?

Wenn selbst Experten behaupten der Vaterschaftsurlaub ist zu teuer und auf der anderen Seite andere Experten behaupten es kostet maximal 1 Tasse Kaffee pro Monat (oder Tag was auch immer). Wie bitte schön soll ich mich da entscheiden? Soll ich dem glauben der mir sympatischer ist aber evtl. keine Ahnung hat (als Experte 🤪)

Eigentlich erwarte ich von unsere politischen Elite (manche meinen wir hätten keine https://twitter.com/ipinky77/status/1297604188260708352?s=21 )

mir diese Entscheidungen über Dinge wo ich keinen Schimmer habe abzunehmen. (Lassen sie sich nicht von der rohen Sprache beeinflussen, dieser Blog, nicht von mir, lohnt sich wirklich zu lesen http://galgitron.net/Post/Stupid-Is-Stupid-Votes) Warum soll und muss (finden einige) ich mich damit beschäftigen ob neue Kampflugzeuge nötig sind für die Schweiz oder nicht. Hey, ehrlich, ich bin kein Experte. Ich und 6 Millionen andere Stimmberechtigte haben KEINEN Schimmer ob wir diese Flugzeuge brauchen. Klar es gibt einige die sind davon überzeugt, DASS wir sie brauchen, aber einen Beweis liefern kann KEINER, weder der Befürworter noch der Gegner.

Das gleiche gilt für BGI, Vaterschaftsurlaub, Kinderabzüge und das neue Jagdgesetz und jede andere Vorlage über die wir künftig abstimmen sollen/müssen/dürfen/können/wollen.

Da zerfleischen sich einige bis auf die Knochen, und wozu?

Diese Energie könnten wir viel besser woanders investieren. Zeit mit der Familie verbringen zum Beispiel.

Im Ernst: haben Sie schon mal von einer “demokratischen” Unternehmung gehört? Also ein Unternehmung wo strategische Entscheide von der ganzen Belegschaft bestimmt werden?

Oder muss sich ein Fussballer erst beim Trainer vergewissern ob er in einer Situation schiessen darf oder nicht? Oder noch besser: muss der Trainer erst alle Schweizer Fussballfans nach der geeigneten Taktik befragen gegen einen bestimmten Gegener?

Oder muss Lewis Hamilton zuerst eine Zuschauerumfrage machen ob er überholen soll oder nicht?

Oder wenn ich am Hirn operiert werden muss, soll ich da zuerst alle meine Bekannten fragen ob/wie/wann es gemacht oder nicht gemacht werden soll und falls ja es dem Chirurgen entsprechend erkären?

Oder wenn mein Auto streikt, soll ich zuerst auf der Gemeine nachfragen gehen ob und in welche Garage ich es bringen darf?

Ueberall gibt es Experten, aber in der Führung eines Landes MUSS es das ganze Volk mit allen Idioten sein.

Sind Sie bereit dazu sich weiterhin von Idioten bevormunden zu lassen? Oder würden Sie es vorziehen sich von einer empatischen gutausgebildeten und intelligenten Elite sagen zu lassen was gut für ihr Land ist?