joliyea

Ich komme aus einem wundervollen Wochenende, von der #gpn20 (= Gulasch-Programmiernacht in Karlsruhe). Mir war klar, dass ich Chaos-Veranstaltungen vermisse. Aber wie sehr und warum, das hab ich jetzt etwas mehr verstanden.

Es ist für mich wie schwimmen: Ich weiß, dass es sich sehr gut und leicht und unbeschwert anfühlt – aber gleichzeitig ist es auch etwas schwierig, reinzukommen. So wie das Wasser kalt ist und man erstmal reinspringen muss, muss man auch hier erstmal ankommen.

Wo ist der Eingang, wie finde ich mich zurecht, was ist, wenn ich Leute erkenne, sie mich aber nicht – oder umgekehrt, was will ich hier eigentlich? Ich bin sehr dankbar, dass so etwas mitgedacht wird: Infos werden zusammengetragen: https://entropia.de/GPN20.

So ist auch klar: Fragen haben ist völlig normal – selbst nach Antworten suchen, auch. Wissen ist für alle da. (An anderen Orten stelle ich immer wieder fest, wie hierarchisch Wissen organisiert sein kann.) Schilder gibt's oder sie entstehen, Aufbau ist bis zum Abbau.

Auch in sozialen Situationen: Es ist okay, andere nicht nicht zu erkennen – ohnehin mit Maske und nach mehr als 2,5 Jahren oder wenn ich Menschen bisher nur virtuell kenne. (Dickes Entschuldigung an alle, die im Vorbeigehen Hallo gesagt haben und keine Zeit für mehr war!)

Gleichzeitig fühlt es sich aber völlig normal an, mit Menschen zu sprechen, die ich eigentlich gar nicht kenne. Weil es eine grundsätzlich total wertschätzende und offene Haltung gibt gegenüber anderen und ich den Eindruck habe, dass es um gegenseitige Unterstützung geht.

Natürlich helfe ich in der Bar beim Putzen, wenn dort jemand Hilfe braucht, ich grad angekommen bin und nix zu tun habe. So kann ich anpacken und dabei Menschen kennenlernen. (Übrigens: Chaos-Bar ist sehr angenehm zu säubern, alles riecht nach Limette, auch wenn's klebt!)

Trotzdem fühlt sich das für mich nicht nach Druck an, sondern es ist klar, dass menschliche Ressourcen begrenzt sind. Ich werde gefragt, ob ich was zu Trinken oder zu Essen brauche (“da drüben steht was”, “hier eine Wasserflasche für dich”) oder mal Pause machen soll.

Es tut mir gut zu erleben, dass ich einfach sein darf, wie ich bin. Zeit verschwimmt. Menschen behandeln mich sehr warmherzig und ich fühle mich als Teil des Ganzen, bin aber auch als Mensch wichtig. Ich bin allen dankbar, dass sie solche Veranstaltungen bauen:

Räume organisieren und beleben, Technik aufbauen und Essen zubereiten. Dabei ist mir auch klar, dass kein Raum ideal für alle ist. Dynamiken können immer auch schädlich wirken, ich kann unabsichtlich Menschen verletzen. Deshalb müssen wir ständig dran arbeiten. Danke für alles! 🚀

Hallo, ich bin Julia – und ich bin Journalistin. Mich beschäftigt viel, vor allem aber immer wieder drei Themen:

Wissen, Macht und was das mit Technik zu tun hat.

Ich denke: Wissen ist Macht – deshalb sollten wir es möglichst breit verteilen, und Technik ist für beides ein wichtiges Werkzeug.

Deshalb ist Technik politisch: Wer macht sie? Wer benutzt sie? Wie? Wofür? Und warum?

Ich experimentiere mit dem Fediverse, um Wissen dazu möglichst zugänglich zu machen.

Wissen teilen

Die Zusammenhänge sind nämlich nicht immer so klar. Ich durfte in den vergangenen drei Jahren vielen anderen Menschen Löcher in den Bauch fragen, offline und online mit klugen Köpfen abhängen und eine Menge lernen. Davon will ich so viel wie möglich teilen – und noch viel mehr lesen, lernen und verstehen.

hello world


Wo?

Die Grafiken hier gibt es auch als Posts auf – pixelfed: https://pixelfed.de/joliyea oder – Instagram: https://www.instagram.com/joliyea_/.

Diskutieren können wir gerne auf – Mastodon unter @joliyea@osna.social oder – Twitter unter @joliyea.


Danke an alle Menschen, die das Fediverse möglich machen! Was genau das ist, ist beispielsweise auf Wikipedia erklärt.