31.08.2017 Es gibt diese mir unvergessliche Szene aus dem Film „Die Zeitmaschine“, wo der Time Traveller bei den unglaublich glücklichen Eloi in der Zukunft ankommt, und er denkt erst: Toll, fantastisch, was für eine wundervolle Zeit, die da auf uns Menschen zukommt. Bis es ihm doch seltsam vorkommt, fast ein bisschen dumm kommen die rüber, diese blumenbekränzten, leichtfüßigen Glücklichen, die immer nur lachen und spielen, und der Time Traveller fragt sie: Habt ihr denn keine Bücher? Und da sagt einer der Eloi: Bücher? Klar haben wir Bücher. Und führt den Time Traveller zur Bibliothek der Eloi. Und der nimmt das erste Buch aus dem Regal, und es zerfällt in seinen Händen zu Staub. Der Time Traveller verzweifelt, weil er versteht: Die Bücher sind von damals: Aus seiner Zeit, aus seiner Epoche. In dieser Zukunft aber, in die er selbst vorausreiste, sind diese Bücher nichts mehr, unlesbar, ungreifbar, sobald man ein Buch in die Hand nimmt, ist es nur noch ein unlesbarer Staub.

Mir fiel dies eben wieder ein, nachdem ich den Comic „Maus“ von Art Spiegelman in die Hand nahm. Er kam aus der letzten Kiste, die ich aus der Wohnung meiner toten Mutter rausholte, und beim Blättern blätterten die Blätter eins nach dem anderen so aus dem Buch heraus. Die Bücher zerfallen jetzt, das ist einfach so, ich spüre das in jeder Faser, sie zerfallen und offenbaren ihre eigentliche Unlesbarkeit und Staubnatur. Und ich könnte der glücklichste der Eloi sein, wäre ich nicht blöderweise der Time Traveller, der noch eine dunkle Erinnerung daran bewahrt, wie geil es einstmals war, diese eigentümlichen Dinger wirklich zu LESEN.