999 Waldmeister (Galium odoratum)

Über die Zubereitung von Waldmeistersirup. Eine Unterweisung

Im Frühling wächst im schattigen Wald der Waldmeister. Machen wir also Sirup daraus, bei aller gebotenen Vorsicht. Der Waldmeister ist zwar wegen seines typischen, aromatischen Geruchs gefragt, dieser stammt aber vom sekundären Pflanzenstoff Cumarin. Letzterer ist, in höheren Dosen eingenommen, gesundheitsschädlich. Er verursacht dann Kopfschmerzen, Schwindel und Erbrechen.

Pflücken: April oder Mai werden die geeignete Monate sein. Orte sind die schattigen Plätzchen im Walde, die abseits von Hundewegen liegen. Einfach in ein Stoffsäckchen hineinpflücken. Um ein wenig den Unverträglichkeitsfaktor des im Waldmeister enthaltenen Cumarin zu umgehen, empfiehlt es sich, Pflanzen zu sammeln, die noch keine weissen Blüten tragen, die grünen Blätter von den Stengeln zu trennen (letztere sind relativ bitter) und die Blätter zwei bis drei Tage antrocknen zu lassen (dann entwickelt sich das Aroma erst so richtig).

Zubereitung: 750 ml Wasser werden mit 400 g Zucker aufgekocht, bis ein recht klarer Sirup entstanden ist. Danach eine dünngeschnittene Zitrone oder Limette mit den angetrockneten Waldmeisterblättern hinzufügen. Abkühlen lassen und dann im Kühlschrank drei Tage setzen lassen. Danach filtrieren und den Sirup nochmals aufkochen. In saubere Flaschen abfüllen. Der Sirup sollte ungeöffnet ca. ein Jahr lang haltbar sein.

Apercu: Ach ja, Waldmeister heisst auch eine Operette von Johann Strauss (Sohn) aus dem Jahr 1895, wie so oft eine verwirrende Liebesgeschichte mit Happy End. Den Namen bekam sie von einer Waldmeistwerbowle, die dabei eine wichtige Rolle spielt.

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