No time to die

von Konrad

Allein die Ankündigung von „no time to die“ zieht mich, trotz über einjährigen Kinoaushungerns, nicht direkt vor die große Leinwand. Dafür waren die Craig-Filme der letzten Jahre zu repetitiv, zu bemüht. Deshalb wage ich, ohne auch nur den Trailer, geschweige denn den Film, gesehen zu haben, hier eine Voraussage von James Bond Teil 25:

Ein verzweifelt um Coolness bemühter Daniel Craig irrt durch eine Handlung, die durch noch so verworrene Erzählstruktur nicht darüber hinwegzutäuschen vermag, dass sie hinter dem Glanz vergangener Jahrzehnte weit zurückbleibt. Dabei wechseln sich auf die craig'sche Physis eines Rausschmeißers zugeschnittenen, perfekt choreographierten und dadurch leblosen, Klopp- und Actionszenen mit schmollippig-verkniffen dargebotener Bewegungslosigkeit ab, die wohl die psychisch zerrissene Tiefe des Haudraufdarstellers symbolisieren soll. Um die Klischees zu komplettieren und den Spaß an Knochenbrüchen für das Publikum zu rechtfertigen, wird dem Ganzen ein seidendünnes Moralmäntelchen namens Vesper übergeworfen, die nun seit gefühlt 5 Filmen Bonds Rechtfertigung, Antrieb und Eintrittskarte in die Schublade mittelmäßig erzählter Actionmovies ist. Auch das in seiner eigenen Hybris erstarrte Highclass-Merchandise um Autos und Uhren kann nicht darüber hinwegglänzen, dass die Bond-Reihe in allen Strängen auserzählt und nicht wegen Innovation und Spannung, sondern nur noch ihrer selbst wegen erfolgreich ist. Time to die, Mr Bond?