Dysnomia

anomic aphasia anonymous

von Konrad

Nach den Viren kamen die Parasiten. Ich bin wahrscheinlich einer der letzten, der sich diese Widerwärtigkeit noch nicht eingefangen hat. Aber ich muss zugeben, dass es sehr knapp war. Fast hätten sie mich auch erwischt. Noch bevor alles so groß wurde.

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von Konrad

Mir fehlt der Übergang. Es gab keine Dunkelheit. Keinen Tunnel, Traumsequenzen, Twilightzonen, Visionen, nichts davon. Was es gab war das Vorher. Geschwindigkeit, Motorenbrüllen, Fahrtwind, der an mir und der Maschine reißt. Rollsplit in der Kurve, der felsige Abgrund, der mir viel zu schnell entgegen rast. Panik, Augen zu.

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von Steffen

Spell is cast A sin, redeemed Splits the night The white expanse Marches alone But can’t escape The howling wind Eternal wheel Frozen fog of ages Unmovable light Head of ashes Purity of decay The final age Erupts within Unchanging truth Flows a fire Embalms this horde Of others To sprout again A stronger hand.

von Steffen

Velozität Ein reiches Blut Fließt frei dahin Durch feste Haut Ein Blätterwald Rauscht durch mein Sein Und flüstert leise “nein” Unter uns ist Stahl und über uns Ist Stein Hart und still und alt Wie dieser dunkle Nadelwald In dessen Mitte Nie erreicht Ein heiliger Teich Aus allen nicht geweinten Tränen Zu spät um noch zurückzukehren Durch Tunnel, Regen, Hitze Das Wort wird Rauschen Der Blick Schablone Gedanken sind Waffen Als Umkehr Aus Fremde In fremdestes Selbst Abgespalten Blutiger Splitter Getrennt von allen guten Gründen Du Tropfen Du Sturmbö Die Felder Die Wälder Ein Teil von jenen Will ich sein.

von Steffen

Streck deine Äste Kleb deine Sticker Ich habe den Sommer vergessen Alles was ist bricht sich im Filter Der Sirenen Ein sanftes Dröhnen Als monochrome Strahlen Gelöst im Gift nach dem ich lechze Verschwindet in obskuren Nischen Die langsam nach dem Ganzen streben Am Zelt der Welten stirbt das Licht Und so bin auch ich Ein Sohn der Nacht Atomisiert Täter an mir selbst Verschwörer an Sinnen Zerstörer von Leben Die Speiche Zerbricht.

von Steffen

Nights of sullen smog put a record on fading songs and mumbled lyrics burning whales washed up at your door all that was promised was a summer of lies vibrating in your throat pulsing, scarring itch resting atop the life-needle’s edge gasping at eroding breath mathematically deconstructing exhaling static energy none have returned from gazing silvan centers don’t ask their names feeders of souls placeless natives each a beggar dwellers in bottomless holes faithless masses toxic droplets ruined rivers a faceless people pushed into the callous waves run, rabbit run.

von Steffen

It seems a lot of time has passed pursuing life at breakneck paces we crane our necks and look down at crowded streets and all those vacant spaces

Where dust and free papers collect in shrinking gaps between what makes us human and the listless thrashings of machines

Today I found a penny in one of those gaps wedged between a curb and tire I stopped and saw myself reflected in that penny almost worthless one of many

I looked around and kicked it loose the copper sprung and beamed its verges navigating storm drain girders darting through the spokes of riders blinding unsuspecting drivers

Staring down train operators ripping open bags of noodles bouncing off the tags of poodles splitting skulls and chipping phones scratching watches, breaking bones bursting open rings of doves shining over those it loves

Embedding itself into crevasses behind the visible beyond the thinkable across from that which is of use it seems to ask what is joy but the debt of many? what is life but a foundling penny?

von Steffen

Wer hat uns gebeten durch tore zu schreiten als der tag erlischt und feuer erwachen das werk von tausend händen

Zwischen bäumen, steinen, zelten seufzen, zucken, flimmern gekränzte schatten das ritual die eschene hand die bronzene zunge der bittere trank

Der samen des hasses sprießt frisch in unserer mitte schlingt uns ein in tiefe wurzeln und nährt uns reich aus reifen beeren

Der alte feind ersteht aus neuem fleisch als ebenbild und kaltem stahl auf jener trüben spiegelfläche.

von Steffen

die letzte fahrt die zeit verschwimmt am horizont ein ton fällt schwach von deinen lippen ein blick nach hinten du schaust nach innen

wer sind wir geworden die welt ist in uns und wir sind in der welt umströmt von nacht reflex aus licht für immer frei in unentrinnbaren räumen

hinter deinen scheiben scheint licht für mich und hinter meinem fenster brennt ein licht für dich dein wort ist treue dein name ist wärme dein wahlspruch ist freundschaft ich bin dir zugeneigt.

von Steffen

die stimme der bäume des bodens, des seins dort knirschen stämme ein flüstern im wind auf blühender flur die gierig trinkt in wilden auen die an ihren füßen saugen

rufe im dunkeln die gifte der nacht vergessene klänge aus eisen gewebt tauende schatten aus tränen gemacht spuren, wunden, splitter für immer funkeln die herzen der alten aus ketten erwacht

reißende ströme eisige schollen sie queren dort durch klamme schluchten kein laut, kein wort verlorene söhne die ewig wandern wollen schuld an schuld die knöcherne hand zeigt ewig dort hinein in heimat- feindes- niemandsland.