Der geschenkte Tag.

Die Sonne scheint.

Das erste Mal seit Wochen.

Im Kalender stehen keine Termine.

Ausschlafen.

Lange frühstücken.

Schlendern.

„Schlendern ist Luxus“ singt Ulla Meinecke.

Ziellos radfahren. Der Sonne in den Wolken zu schauen, wie sie sich leuchtend ins Meer ergießt und dort als Strahl zum Ufer ausläuft.

Durch die Stadt bummeln. Wahrnehmen, die fremde, die schöne, die alte Hansestadt.

„Mit all den Dingen um sich herum vertraut zu werden, braucht Zeit.“

Erling Kagge (aus: Gehen. Weitergehen)

Mittags gibt es viele freie Strandkörbe und Kaffee mit Fischbrötchen.

Nachmittags lese ich die ersten Seiten in „Kontur des Lebens“ von Jaap Robben, einem niederländischen Schriftsteller.

Am übernächsten Tag sollte ich es ausgelesen haben.

Zum Abendessen kocht der Gatte Pommes Frites und Muscheln im Topf.

Es erinnert an diverse Arbeitstermine in Brüssel.

Am 7.2. 1992 wurde der Vertrag von Maastricht unterzeichnet. Es ist bisher der größte Schritt zu mehr Integration und Zusammenhalt.

Aber wir Europäer:innen waren uns fremd, im niederländischen Maastricht hieße es „vreemd“. Gleich etwas weicher in der Aussprache.

Nun sollte alles angeglichen werden. Wohlfahrt und Gemeinnützigkeit kannte man so nur in Deutschland. Irgendwann gab es sogar einen gemeinsamen Qualifikationsrahmen. Und Pisa. Auswirkungen für die Bildung: Frühkindlich von der Kita bis zur Aus- und Weiterbildung.

Wir können die Welt nur verstehen, wenn wir zusammen wachsen, andere Regionen und Kulturen begreifen.

Irgendwie passt er also gut heute, dieser niederländische Schriftsteller.

Der Abend geht lesend zu Ende.