Magic Mountain.

Vor 100 Jahren, 1924, wurde Der #Zauberberg veröffentlicht.

5 Jahre zuvor, 1919, notiert Thomas Mann in seinem Tagebuch, dass er die Arbeiten (wieder) aufnimmt.

Es ist #Ostern. Sein Sohn Michael wird geboren. Frau und Werk liegen also in den Geburtswehen.

Inspiriert wurde er zu diesem Roman durch einen Kuraufenthalt seiner Frau in Davos vor dem ersten Weltkrieg. Von diesem Aufenthalt schrieb sie ihm in vielen Briefen detailliert von dem Alltag aus der Heilanstalt. Thomas Mann war dann auch selbst 3 Wochen dort zu Besuch und hatte zunächst die Idee, darüber eine kurze Novelle zu schreiben.

100 Jahre später ist es für die kalte Jahreszeit ein lauer Abend in den Gassen der historischen Hansestadt nahe des Buddenbrookhauses. Wenig später sitzen wir in einer Ringvorlesung und lauschen den Vorträgen und musikalischen Klängen zum „Magic Mountain“, dem vielleicht bekanntesten Werk deutscher Literatur.

Was verzaubert so am Buch? Diese Mischung aus Medizin, Zeit, Musik und Nervosität am Vorabend des großen Krieges?

Oder der Bildungsroman, der von der Entwicklung des jungen Hans Castorp erzählt und gleichzeitig der Transformation des älteren Thomas Mann zu einem Demokraten dient.

Eine Studentin fragt am Ende des Abends: „Welchen Bezug hat der Roman zu der aktuellen Bewegung, auf die Straße zu gehen, um für die Demokratie zu kämpfen?“

Vielleicht ist genau das die Antwort: selbst Thomas Mann, einem älteren deutschnational geprägten Herren, ist der Wandel in eine neue Zeit möglich.

„Nicht jedem passiert jede Geschichte.“

heißt es im Vorwort.

Wie wahr, wie tröstlich, wie typisch, wie inspirierend!

Ich freue mich auf weitere „Visiten der Gegenwart“, wie die #Ringvorlesung überschrieben ist. Die Vorträge werden im Nachgang auch online zur Verfügung gestellt.

Hier der Zauberberg in aller Kürze im YouTube Kanal „Sommers Weltliteratur to Go“ des Reclam Verlages.