Ein Tag im Oktober.
Es schüttet. Und stürmt. Irgendwann weckt mich der Hund, nass wie ein Pudel, obwohl er sonst keinerlei Ähnlichkeit mit dieser Art Hund hat.
Im Kamin brennt ein elektrisches Feuer dank eines kleinen Gerätes, das ich für 20 Euro vor ein paar Jahren erworben habe. Dass es eines Tages wie die Faust aufs Auge in genau diesen stillgelegten Kamin aus den 60er Jahren passen würde, konnte niemand ahnen. Puzzleteile fallen an ihren Platz, auch wenn es manchmal eine Weile dauert.
Genauso wie ein Tisch, den wir mit umgezogen, aber nie aufgestellt haben. Jetzt ist samt Korbstühlen ein neuer Essplatz in einem kleinen Wintergarten entstanden. Ein bisschen wie Urlaub. Kleine Veränderung, große Wirkung.
Heute gibt es ein Sonntagsfrühstück: Spiegeleier mit Pilzen. Der Regen tröpfelt auf das Dach, draußen streicht ein besänftigter Wind durch gefärbte Bäume und Sträucher und der Hund ruht bilderbuchreif auf dem kleinen Teppich. Bis er wieder gelangweilt aufstehen wird, einen Ball sucht, bettelt … aber ein paar Minuten ist die Welt vollkommen in Ordnung.
Am Klavier lasse ich die Cantate 147 von Bach und Nessun Dorma von Puccini ruhen. Sie rauben mir in letzter Zeit den letzten Nerv. Ich schaffe die drei Sterne nicht, die die App als Fleißkärtchen verteilt. Und das geht so schon seit Wochen. Ich mache stattdessen weiter im Kurs.
