Was sind schon 100 Jahre?
Im #Zauberberg habe ich mittlerweile die Hälfte gelesen. Es braucht seine Zeit. Und ich genieße es, über das Gelesene nachdenken zu können.
Ich hatte es früher während oder kurz nach der Schulzeit schon einmal gelesen. Damals mehr unter dem Aspekt, ich bin gespannt, wie es endet.
Die Komplexität dieses Meisterwerks wird mir erst in diesen Tagen so richtig bewusst.
Thomas Mann gelingt es, vielfältige Themen wie Bildung, Musik, das Phänomen der Zeit oder die Entwicklung der Demokratie miteinander zu verknüpfen und tief in Themen einzusteigen, wie etwa auch der Physiologie, in dessen Kontext schon das Umweltthema zu erahnen ist.
Es ist ein echter Bildungsroman. Unbedacht hat Hans Castorp den Beruf des Ingenieurs für sich vorgesehen und wartet auf seine Ausbildung in einer Schiffswerft im hohen Norden, in Hamburg.
Aber in Davos, während seines Aufenthalts in der Klinik, wird ihm bewusst, dass er sich für noch ganz andere Themen interessiert. Hätte er vielleicht besser Medizin studieren sollen?
Die Studentin, die nach der ersten #Ringvorlesung fragte: “Welchen Bezug hat der Roman zu der aktuellen Bewegung, auf die Straße zu gehen, um für die Demokratie zu kämpfen?“
Was für eine wunderbare Frage, denn sie ihr auf der Spur zu sein. Zeigt sich wie zeitlos die Zeit ist, sich ewig alles wiederholt und doch auch wieder neu jeder Einzelne sich bildet wie dieser Hans Castorp, der sich dem Humanismus zuwendet und ein Demokrat wird.
