Die wohlwollende Haltung (Versuch einer einfachen Erklärung)

Es gibt Begriffe, die eigentlich so einfach zu durchdringen sind, die aber hin und wieder hier und da auf Missverständnisse stoßen, die dann zu weiteren Missverständnissen führen.

Es treffen 2 Menschen aufeinander, die sich nicht kennen und nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie sich dieser erste Kontakt entwickeln wird und was daraus entstehen kann.

Wenn beide Menschen eine wohlwollende Haltung zeigen und leben, eine Unvoreingenommenheit in Bezug auf Aussehen, Sprache, dann wird dieses gegenseitige Kennenlernen sehr schnell zu einer Offenheit in der Kommunikation führen, zu einem Austausch, zu einem Abtasten, das zur Verständigung und zum Verständnis beiträgt.

So einfach könnte es sein, aber durch unsere Erfahrungen und unsere persönliche Entwicklung sind wir natürlich vorbelastet. Und so kann es sein, dass frühere Erfahrungen und eigene Einstufungen von Menschen dazu führen, dass wir dem Gegenüber entweder zu negativ oder zu positiv begegnen.

Um mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, bedarf es immer einer gewissen Neugier, unter Umständen auch einer gewissen Naivität, vor allem, wenn wir negative Vorerfahrungen gemacht haben.

Unsere gesellschaftliche Entwicklung ist von Abgrenzung geprägt. Diese kulturelle gesellschaftliche Entwicklung der Hyper-Individualisierung rückt verschiedene Punkte stärker in den Vordergrund. Es geht einerseits um eine wohlwollende Haltung, aber auch um Toleranz gegenüber abweichenden Meinungen.

Integration ist keine Einbahnstraße, sondern eine gegenseitige Annäherung durch Offenheit, die gerade durch eine wohlwollende Haltung für alle fruchtbar werden kann.

Integration ist bedingt durch Unterschiede wie Sprache, kulturelle und soziale Einflüsse. Damit Integration nicht in einer Einbahnstraße der Forderung nach Anpassung endet, braucht es ein gegenseitiges Einlassen, aber auch ein Loslassen.

Damit Integration gelingen kann, braucht es räumliche Strukturen, in denen individuelle Freiheit, wenn sie niemanden verletzt, Vertrauen als Basis schafft, um auf der Basis einer wohlwollenden Haltung zu kommunizieren.

Die positiven Geschichten, die wir uns dann von diesen Räumen erzählen, die in solchen sozialen Beziehungen möglich sind, schaffen dann wiederum Raum, um etwas zu wagen, um neue Experimente zu wagen, die die Neugier erhalten können.