Zettelwerk

Allaine

Natürlich, immer wieder das Schreiben! Denn genauso wie ich immer wieder auf das Schreiben “vergesse”, um mich anderen kreativen Tätigkeiten hinzugeben, erinnere ich mich plötzlich an es und begebe mich wieder unter in seine fordernde Hegemonie mit seinen fruchtbaren Ritualen. Doch wenn ich so recht darüber nachdenke, habe ich doch im Grunde immer wieder das Gleiche getan: an bestimmten Phantasiewelten bzw. Lebensentwürfen weitergearbeitet, mit oder ohne Niederschrift. Jetzt ist die Lebenszeit gekommen, all das auszuformulieren, was sich in mir an Nicht-Zu-Ende-Gedachtem seit fast 70 Jahren angesammelt hat und der Konkretisierung bedarf. Das ist sicher!

Wie Schwemmholz, Muscheln, Seegras, Sand, Plastik und mehr Allerlei an den Strand geworfen wird, um vom aufmerksamen Wanderer in eine Sammlung oder Collage aufgenommen zu werden, liegen die Denkfragmente meines Lebens an meinem Horizont. Einiges davon wird eben mit dem Schreiben bearbeitet, oder dann wie im Falle des Projekts “Mykorhizom” mit dem Zeichnen und Illustrieren. Später, im Verlauf des Jahres 2023 lief ich dann über zur Befüllung fremd- und dann selbstgesteuerter Virtueller Welten über. Es ist schwierig, hier den richtigen Weg zu finden. Denn die Programmiersprache habe ich nie lernen wollen.

Dann, wie jetzt an dieser Stelle, blitzt der Gedanke ans Schreiben wieder mit aller Stärke auf: Will ich es wieder versuchen mit dem Schreibmonat November? Den nanowrimo 22 habe ich geschafft und war zufrieden mit seinem Resultat. Ich war der Überzeugung, hier viel gelernt zu haben, etwas vorangebracht zu haben an lebensfähigem Weltentwurf. Also werde ich den Text “Allaine” hervorsuchen und weiterschreiben im ewigen Kreislauf des Suchens nach Möglichkeiten.

#nanowrimo #Allaine #Gaming

Der Begriff Biostras bezeichnet die Gruppe der Astrobiologen, die auf einem der in meinem Roman genannten Raumschiffe reisen, vielleicht zwei bis drei Personen. Einerseits bedienen sie die Terrasphärenkammer des Raumschiffs, um die Passagiere auf ihren langen Reisen Gelegenheit zur Orientierung in ihrem Menschsein zu geben.

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Dem verlogenen Kommandanten des dritten Raumschiffs von Earthseed Space, ihm habe ich bis dato noch keinen richtigen Namen gegeben. Er war ein Schreibunfall, denn plötzlich, mitten im Schreiben, in jenem Augenblick als ich seine Figur nach einem kurzen Auftauchen schon längst wieder fallen lassen wollte, entwickelte sich die Idee vom Betrug einer Zivilisation an sich selbst.

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Allaine ist nach dem Vorbild einer Schutzmantel-Madonna konstruiert, stellt also eine spirituelle, im Kontext des Romans aber nicht christlich interpretierte nichtmaterielle “Erscheinung” dar. Angelehnt ist sie an die mittelalterliche Bedeutung des “unter den Mantel Nehmens” einer Person, die des Schutzes bedarf. Wer sich unter dem Mantel einer Hohen Frau befindet, geniesst Immunität vor weltlicher Verfolgung.

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Odo: Spirituell veranlagte Persönlichkeit, die in der Stille einer Zivilisation lebt, die als Emanation bezeichnet wird. Wir schreiben 2115 auf der Erde, als wir ihm das erste Mal begegnen, in einer Zeit, in der die Wälder längst aufgehört haben, zu existieren und das Summen der Emanation allgegenwärtig geworden ist. In einer Agglomeration am Rande zum Chaos lebt und arbeitet er, den Vorgaben des Unternehmens in den Triplet-Towers unterworfen, ohne rechte Inspiration, etwas aus sich zu machen. Widerstand gegen die Totalität des Daseins ist ihm fremd.

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Eine Volkszählung aus dem Jahr WXYZ hatte ergeben, dass auf OLA 12.350 Personen lebten, darunter bloss wenig mehr als 1.000 Kinder unter 15 Jahren. Die Gute Verwaltung Earthseed war darüber sehr in Sorge, denn ihre Zivilisation entsprach schon aufgrund ihrer Altersstruktur bei weitem nicht einer, von der man Dynamik und Veränderung erwarten konnte. Aber die Herausforderungen der Gegenwart waren gross und wohl auch überwältigend.

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Lore lehnt am Spielautomaten im Durchgang zum WC. Gross, schlaksig, mit wellig-wuscheliger Frisur. Hinter ihr in einer Ecke eine Reisetasche und ein Wanderstab aus Metall. Sie trägt eine schräggeschnittene beige Bluse und einen weit schwingenden, bis an die Knöchel reichenden Rock in Grau; darunter hohe Stiefel aus grobem, schwarzen Stoff. Aus Arbeitsgründen dürfen es manchmal auch Cargohosen sein. Sie besitzt welche in Grau, Petrol und Dunkelblau. Lore zieht Röcke vor.

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Als ich das erste Bild von Raumschiff Orion sehe, das innerhalb der Artemis – Mission nunmehr schon über 80.000 Kilometer von der Erde Richtung Mond unterwegs ist, bin ich tief beeindruckt. Es ist überbelichtet, zeigt nur den hinteren Teil des Raumschiffs und sonst bloss den von Schlieren überzogenen, leicht bläulich anmutenden Weltraum.

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Plötzlich habe ich im Denken und Empfinden eine Grenze überschritten: beim Thema Informationsparadoxon. Wie wäre es tatsächlich, nicht mehr auf die Erinnerung vertrauen zu können?

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Stolz (aber hoffentlich nicht arrogant) habe ich heute meinen Fortschritt beim Nanowrimo22 auf Mastadon verkündet: 12 Tage, 28.000 Wörter, 41 Szenen und drei Erzählstränge. Da ist nun schon einiges Material vorhanden und ich bin sehr froh darüber.

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