Wenn das Leuchten der Morgensonne
sich am Sonntagmorgen
in den Fenstern der alten Strandvillen
spiegelt,
beginnt für die Möwen ein Fest.
Sie stürzen sich in lautem Geschrei
auf die Reste,
hacken ihre Gegner weg,
und verschlingen alles, was übrig ist.
Ein paar übriggebliebene Nachtschwärmer
blinzeln noch in das Licht,
ein junges Paar schlendert
am Strand.
Eine Gruppe im Sand wirft sich
zum letzten Mal den Ball zu.
Schon mischen sich die Frühaufstehenden darunter.
Walkingstöcke surren über den Stein,
ein gebeugter Mann mit Hund, eine Radfahrerin.
Die Möwen haben dafür keinen Blick.
#Möwenlyrik
Gelesenes.
Während der frí-Tage lese ich zwei Bücher zu Ende, auch wenn eines nicht so richtig zur Jahreszeit passt: “Der Herbst, in dem ich Klavier spielen lernte”. Hanna Johansen, die Autorin, schreibt ein Tagebuch, das mit den Zeilen beginnt “Ich lerne Klavier spielen.” Sie beobachtet sich selbst dabei, etwas zu lernen.
Das Buch überrascht damit, dass es gleichzeitig autobiographisch das Heranwachsen einer Frau erzählt, die zu Beginn des zweiten Weltkrieges im Raum Bremen geboren wurde. Dabei verweben sich die Ereignisse von gestern und heute, die Erzählstränge werden immer wieder aufgenommen bis sie am Schluss ein Gesamtbild zeigen. Gleichzeitig ist die Erzählerin bei Gartenarbeiten zwischen Oktober bis Dezember zu beobachten. Das Buch endet, wie es anfängt: “Ich lerne Klavier spielen.”
Tom in “Melody” von Martin Sutter unterschreibt einen Arbeitsvertrag, in dem er ein Jahr keinen Urlaub nehmen darf.
Ein alter Mann, eine als Strippenzieher bekannte Persönlichkeit, bietet einem jungen Juristen einen Job an, seinen Nachlass in Ordnung zu bringen. In Wahrheit geht es aber um eine verschwundene Frau: Melody. Und was es mit dieser wirklich auf sich hat, bleibt bis zum Schluß spannend. Und die feinen Unterschiede zwischen Schein und Sein.

Sonnenaufgang über dem Meer mit kleinen Wellen und felsigem Stein im Vordergrund.
#Bücher