Küstenkladde

zugvögel

Die letzten Tage stürmt der

Wind über das Meer,

durch die Bäume,

die Gicht spritzt an den Steinen hoch,

in der Morgendämmerung

die letzten Schwimmenden am Steg,

bevor er winterfest gemacht wird.

Ein Sprachfetzen fliegt durch die Luft:

„Er liegt da schon eine ganze Weile.“

Wer? Was?

Das ganze Möwenvolk ist jetzt am Strand

versammelt,

sie warten entlang der Wasserlinie,

als würde ihnen der Fisch serviert.

Erheben sich mit schwerem Flügelschlag,

segeln unsicher, kommen gegen den Sturm

kaum an.

#Möwenlyrik

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“Mir wird klar, dass es lange her ist, seit ich zuletzt eine Möwe hier im Hof gesehen habe, wo man doch früher kaum etwas essen konnte, ohne von einem ganzen Schwarm umringt zu werden. Ohne ihre lautstarken Kämpfe um die Essensreste ist es viel stiller hier.”

Das ist zum Glück nicht die Gegenwart, sondern eine befürchtete Zukunft in #Zugvögel.

Denn hier ist das Gegenteil der Fall. Heute war das Wetter über Mittag plötzlich angenehm, so dass ich beschloss, es doch nochmal zu wagen. 16 Grad Wassertemperatur ist im Juni meine Grenze, bei der ich hier in das Ostseeschwimmen einsteige. Bislang ging es im September nicht über den 08. September hinaus. Aber noch sind es laut App 16 Grad.

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Schon ist eine Woche Urlaub daheim vorbei. Wie schnell das immer geht!

Eine Woche, in der die Jahreszeit den Schalter von Sommer auf Herbst umlegte. Erst war es nur ein zartes “Komm, wir probieren es mal aus …” und morgens war es noch warm, aber dunkel.

Und dann plötzlich war der Sommer einfach vorbei! Gestern noch im Badeanzug am Steg – heute im Rollkragenpullover in der Wohnung.

Für die erste Woche habe ich mir natürlich wieder zu viel vorgenommen. Erholsam sollte es sein und kreativ. Sogar das Stricken wollte ich wieder anfangen, weil es doch vorne beim Dorfplatz neben dem Bioladen so einen hübschen kleinen Buch-, Kunst- und Strickladen gibt. Buchanker heißt der!

Aber nach einer Woche ist klar: zu viel, zu viel. Konzentration, bitte! sagt die innere Stimme. Kein Malen, kein Stricken, kein Fotografieren (höchstens vielleicht Knipsen).

Da sind ein paar Klavierstücke, die ich gerne viel besser spielen möchte. Die Cantate 147 von Bach, die im Grundkurs so leicht von der Hand ging … Und jetzt! Diese ganzen Tonleiterwechsel dauernd! Sternennacht von Don Mc Leon. Und von Puccinis “Nessun dorma” ganz zu schweigen.

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Der Tag beginnt damit, dass der Hund die Tischdecke vom Esstisch zieht. Nach dem Spaziergang war er wilder als sonst, steckte seine Schnauze überall hinein, auch ins Tischtuch und rieb sich daran trocken, als sei es ein Handtuch. Und während wir noch witzelten, dass er eines Tages das ganze Tischtuch runterziehen würde, lag es auch schon am Boden.

Wir brachen in schallendes Gelächter aus. Der Hund selbst war nicht weiter verwundert und legte sich schlafen.

Der Himmel ist heute früh sternenklar. Die Temperatur liegt bei 10 Grad. Ob das Meer-Schwimmen nun vorbei ist? Es gibt immer diesen einen Tag im September, da ist plötzlich Herbst. Jedesmal nehme ich mir vor, dieses Jahr nicht. Dieses Jahr mache ich es wie die Winterschwimmenden und schwimme mindestens bis Oktober. Aber dann ist es kalt, so wie heute, die Sonne wärmt nicht mehr und ich knicke ein.

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“Wie an Bord eines Schiffes verfallen wir der Liegestuhl-Apathie. Gegen den eigenen Willen, gegen alle guten Vorsätze überwältigen uns die Vorsätze der Ur-Rythmen der Küste. Der Brecher auf dem Strand, der Wind in den Pinien, der träge Flügelschlag der Reiher über den Dünen lassen uns das hektische Pulsen der Städte und Vorstädte, der Fahrpläne und Terminkalender vergessen.”

Anne Morrow Lindbergh: Muscheln in meiner Hand.

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Da sitze ich, unter dem Apfelbaum,

und lese.

In der alten Weide schnalzt ein Vogel.

Der Wind rauscht durch die Blätter.

Bienen summen.

Die Sonne wärmt.

Noch ist Wochenende und die #Staycation haben noch gar nicht richtig angefangen. Während es morgens herbstlich kalt ist, wärmt es mittags auf.

Und so ging es nach einem Sonntagsfrühstück hinaus unter den Apfelbaum zum Lesen.

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Hier im Norden heißt es Sonnabend. Wenn ich das früher hörte, dachte ich, aha, ein Nordlicht also! Die meiste Zeit meines Lebens hieß dieser Tag Samstag. Damit verbinde ich schwarze Farbe und ein Tier. Ein Sams. Eine Art Biber. Oder so wie das, was sich Frauen früher um den Hals legten. Einen weichen Fuchs, aber eben in schwarz. Seltsam, oder? Als neues Nordlicht übernehme ich daher gerne:

Sonnabend! Da steckt Leuchtkraft drin. Sonnenschein. Der Sonntag scheint durch den Abend schon hinein.

“Die Tiere sterben.

Bald sind wir hier ganz allein.”

So fängt es an bei …

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