Löhwe

Ein Löhwe ist ja auch nur ein Mensch ... folgt mir auf Mastodon

Ein paar weitere Artikel aus dem Jahr 2023 findet ihr hier: https://text.tchncs.de/loehwe/

(Themen: E-Bikes, Threads, Bluesky, ...)

Heute möchte ich zum Ende der Fahrradsaison (ja ich weiß, Schönwetterradler, Warmduscher und Schattenparker ...) meine Erfahrungen mit dem Sushi Bike (1. Generation) schildern, das ich im Frühjahr im Rahmen des Jobrad Programms bei meinem Arbeitgeber erworben habe.

Warum Sushi, erstens war es billig (im Vergleich zu anderen Jobrad- Angeboten), zweitens gefällt mir das Design und drittens gab es verschiedene Rahmengrößen zur Auswahl, was für mich als groß gewachsene Person mit langen Beinen ein wichtiges Kriterium war.

Das Rad wurde wie versprochen “zu 90% fertig montiert” angeliefert und die Endmontage incl. Einstellen der Bremsen und Montage des Zubehörs (Schutzbleche, Gepäckträger, Ständer, Licht und ein Gelsattel mit Federstange) war an einem Nachmittag erledigt. Alle Montageschritte sind bei Sushi hervorragend mit Videos dokumentiert und auch für Nichthandwerker gut nachzuvollziehen. Und trotz weitgehender Vormontage bleibt das gute Gefühl, sich ein Fahrrad sozusagen selbst gebaut zu haben.

Die Verarbeitung wirkt hochwertig und auch das Fahrgefühl ist super, wenn man die dünnen Reifen erst mal richtig aufgepumpt hat und zwar wirklich auf mindestens 4,5 bis 5 Bar (am besten Akku Luftpumpe verwenden). Hier sind wir beim ersten kleinen Kritikpunkt, die Handhabung der französischen Ventile mit auf und zuschrauben und Adapter ist ziemlich frickelig, “normale” Fahrradventile oder noch besser Autoventile wären mir lieber gewesen.

Das Fahrgefühl ist wie gesagt sehr gut, das Sushi ist sehr leicht für ein E-Bike und fühlt sich mit den Rennradreifen und dem relativ tiefen Lenker agil und sportlich an. Die Motorunterstützung lässt sich in 3 Stufen gut regeln, und bei langen Steigungen oder Gegenwind fährt man entspannt an “konventionellen” Radfahrern vorbei. Sollte doch mal ein Hindernis auftauchen, sorgen die (mechanischen) Scheibenbremsen für gute Verzögerung. Kurzum, das Fahren mit dem Sushi Bike macht wirklich Spaß, vor allem im Vergleich zu meinem alten Fahrrad.

Die angegebene Maximalreichweite von ca. 40km scheint realistisch (nach 30km wurde noch entsprechende Restkapazität angezeigt) und dank des geringen Gewichts lässt sich das Bike im Notfall auch ganz gut ohne Motorunterstützung bewegen, außerdem fallen die Ladezeiten angenehm kurz aus, die Maximaldauer bis 100% beträgt 3 Stunden und in der Praxis ist das Gerät für einen normalen Kurztrip in ca. 30 bis 60 Minuten fahrbereit.

Leider gibt es aber auch ein paar Kritikpunkte.

Die fehlende Gangschaltung in Verbindung mit einem schwachen Motor (200W/10Nm gegenüber den üblichen 250W/40Nm bei Einsteigermodellen) führt bei ernsthaften Steigungen schnell zu Problemen, und damit ist keine Alpenüberquerung gemeint sondern alles ab ca. 7-8% Steigung, darüber muss ich aus dem Sattel oder schieben. Das mag auch daran liegen, dass ich und das Fahrrad doch sehr am oberen Ende des zugelassenen Gesamtgewichts liegen aber für bergige Gebiete oder Städte (Stuttgart) ist das Sushi definitiv nicht geeignet.

Dazu kommt, dass die Reisegeschwindigkeit bei angenehmer Tretfrequenz eher so um die 22 km/h liegt, anstatt der maximal zugelassenen 25 km/h. Das ist an und für sich kein Problem, fährt man allerdings zusammen mit anderen E-Bike Besitzern (wie z.B. meiner Frau mit ihrem 700€ 3-Gang Kaufhausrad), wird man schnell abgehängt.

Auch unbefestigte Wege oder Schotterpisten machen mit dem Sushi Bike keinen Spaß, man wird kräftig durchgeschüttelt und hat (zumindest gefühlt) wenig Halt in Kurven, die Geländetauglichkeit liegt wegen der sehr dünnen Reifen eher auf Rennrad Niveau.

Fazit

Dass man bei einem Grundpreis von knapp 1000€ Kompromisse eingehen muss, kann ich verstehen, und mit vielen Entscheidungen der Sushi Macher (geringeres Gewicht vs. kleinerer Akku / “Light” Motor) kann ich gut leben. Die fehlende Gangschaltung ist aber meiner Meinung nach ein echter Konstruktionsfehler, mit einer simplen Dreigangschaltung ließen sich die meisten Nachteile leicht kompensieren.

Ja, das Sushi ist für die Stadt konzipiert aber auch da will man vielleicht mal (langsam) eine Überführung hochfahren, oder über einen Hügel, ohne gleich aus dem Sattel zu müssen.

Dafür ist das Fahrrad an sich und die nicht elektrischen Komponenten ziemlich hochwertig und sieht im Vergleich zu den üblichen “Partnerlook” City E-Bikes auch wesentlich besser aus.

Ich würde das Sushi Bike definitiv nicht nochmal kaufen, zumal auch beim neuen Modell “M2” die genannten Kritikpunkte nicht behoben sind. Aber wenn Ihr Single seid (zumindest E-Bike technisch), nicht mehr als 60kg wiegt und/oder in einer WIRKLICH flachen Umgebung wohnt könnte das Sushi durchaus eine interessante Alternative zu gängigen Einsteiger-Modellen sein.

Datenschutz, Manifest V3, offene Internet Standards, ... – es gibt viele gute Gründe, Firefox zu verwenden, aber leider wirft Mozilla sich selbst bzw. dem geneigten User immer mal wieder ein Stöckchen zwischen die Beine, zuletzt in Gestalt des sog. “Proton Design”, das mich mit seinen losgelösten Tabs wiederum dazu gebracht hat, mich von Firefox loszulösen und zum Marktführer aus dem Hause Mordor Google Alphabet zurückzukehren. Aber inzwischen ist der schlimmste Zorn verraucht und wieder etwas mehr Zeit zum Basteln vorhanden, also habe ich beschlossen, dem Fuchs noch eine Chance zu geben.

Grundvoraussetzung war natürlich ein guter Hack für die Tabs, zum Glück haben fähige Firefox Verwender hier einen Generator für ein entsprechendes userChrome.css erstellt, das sich mit folgender Anleitung erstellen und aktivieren lässt (about:config Flag nicht vergessen!).

Fast genauso nervig waren für mich immer die hässlichen Windows Scrollbars. Die lassen sich zum Glück auf Mac oder Android Design umstellen (Anleitung s. hier) und unter Windows 11 sieht selbst der Standard inzwischen ganz annehmbar aus.

Fehlt nur noch ein netter Hintergrund für die New Tab Page, auch dafür gibt es einen kleinen Trick, Beschreibung hier. Achtung, das File heißt userContent.css, den Code in userChrome.css einfügen funktioniert nicht, habe ich ausführlich für euch getestet (...). Eine Image URL zum Testen findet ihr z.B. hier: https://images7.alphacoders.com/897/897098.jpg

Noch ein kleiner Tipp zur New Tab oder auch “Firefox Home” page, wenn einem die vorgeschlagenen Links zum Anpinnen nicht gefallen / ausreichen kann man einfach in einem bestehenden die URL ändern. Eigentlich offensichtlich aber vielleicht bin ich ja nicht der einzige, der erstmal alle möglichen Kontextmenüs nach einem “Pin to Home” Eintrag durchsucht hat.

Mit diesen kleinen Modifikationen macht Firefox wieder richtig Spaß, die Performance ist gut (kein merkbarer Unterschied zu Chrome), die Synchronisierung mit mehreren Desktop PCs und Smartphone funktioniert problemlos und alle wichtigen Add- Ons (uBlock, DarkReader etc.) lassen sich nicht nur auf dem Desktop sondern sogar unter Android nutzen. Für mich reicht das aus, um bei Firefox zu bleiben, aber macht euch am besten selbst ein Bild, der Download ist kostenlos und Eure Daten (Bookmarks, Passwörter etc.) könnt ihr einfach importieren.

Update, wer noch einen Schritt weitergehen möchte, kann mit Hilfe von userChrome.css und userContent.css das Aussehen von Firefox auch noch radikaler verändern, ein schönes Bespiel dafür ist das Projekt Firefox GX, das dem Mozilla Browser ein Opera GX Look & Feel verleiht, inklusive der praktischen Sidebar. https://user-images.githubusercontent.com/22057609/194623967-be508e7c-9950-49a1-9bed-74bf9f5312fb.png

Nachdem Frau Löhwe immer mal wieder über meine “Kinderuhr” gelästert hat, habe ich mir schließlich bei der letzten Rabattaktion eine GTR 3 bestellt. In “Moonlight Grey” mit ihrem runden Metallgehäuse (~45mm) und dem hellgrauen Silikonarmband wirkt die Uhr natürlich eleganter als meine “Bip S Lite”, die ja eher so Pebble- / Casio Charme versprüht ...

Amazfit GTR 3

Es gibt eine große Auswahl an kostenlosen Zifferblättern und auch einige optional zum Kauf. Mein aktuelles Lieblingszifferblatt heißt “RZ217”, es zeigt alle wichtigen Infos und in der Always- On Variante nur die Zeiger, bei manchen (z.B. “Keep it Secret”) lassen sich die einzelnen Bestandteile auch individuell konfigurieren.

Die GTR 3 ist ja Teil der ersten Generation von “ZeppOS” Uhren, die ein echtes Betriebssystem mit Funktionsupdates, Entwicklungsumgebung und 3rd Party Apps versprechen. Bisher ist das Angebot an Apps noch ziemlich begrenzt aber da das “Ökosystem” erst in diesem Jahr gestartet wurde besteht Hoffnung, dass sich das noch ändert.

Vom Look & Feel entspricht die Software weitgehend den Vorgängermodellen, leider auch mit den bekannten Problemchen ... obwohl z.B. mit dem letzten Update eine Schnellantwortfunktion eingeführt wurde, sind die Notifications immer noch ausbaufähig, Emoji werden nur eingeschränkt unterstützt und eine Bildvorschau gibt es gar nicht.

Das Sport- und Aktivitätstracking funktioniert gut, zumindest das Aufzeichnen von Spaziergängen und der ein oder anderen Crosstrainer Session hat problemlos geklappt. Die App bietet viele Optionen und Auswertungen, ist dabei aber teilweise etwas unübersichtlich. Das Synchronisieren mit Google Fit funktioniert gut, aber nur wenn man beide Apps regelmäßig öffnet.

Ein weiterer Kritikpunkt ist dagegen die Akkulaufzeit, die vom Hersteller angegebenen 21 Tage “bei typischer Nutzung” sind für mich absolut unerreichbar, mit meinen üblichen Einstellungen (Auto DND / Always-On, automatisches Aufwachen von 9:00 bis 21:00, gelegentliche Herzfrequenzüberwachung sowie einfaches Sleep Tracking) schaffe ich je nach Aktivitätstracking gerade mal 7-8 Tage, bis ich die Uhr wieder aufladen muss. Gegenüber Android oder Apple Uhren ist das Jammern auf hohem Niveau aber meine Bip hält 3 Wochen oder länger durch.

Alles in allem ist die GTR 3 trotzdem eine gute Smartwatch, der relativ günstiger Preis (~120€), ein tolles Display und die im Vergleich immer noch gute Akkulaufzeit entschädigen für ein paar kleine Unstimmigkeiten, die vielleicht mit zukünftigen ZeppOS Updates noch gefixt werden.

Wer diese Wette nicht eingehen will, kann nochmal 40€ sparen und sich die GTR 2e mit fast identischer Hardware holen, die allerdings noch auf die alte Amazfit Software setzt. Und wem Laufzeit über alles geht, für den bleiben die “Bip” Modelle mit transflektivem Display die erste Wahl, die mit 30-40€ nochmal deutlich billiger sind, aber eben auch so aussehen.

Es sind vielleicht nicht genau 28 Tage aber +/– einen Monat ist es her, dass die Ankündigung von Elon Musk, Twitter zu übernehmen, einen Massenexodus zu Mastodon auslöste, die sich vor der Zombieapokalypse im gleichnamigen Kino Blockbuster nicht zu verstecken braucht ...

Und genau wie bei einer Zombieapokalypse waren in den ersten Stunden und Tagen die meisten Opfer zu beklagen, mastodon.social wurde, wie üblich bei solchen Events, komplett überrannt und fügte der allseits gelobten “Entschleunigung” des Fediverse noch das ein oder andere halbe Stündchen hinzu. Auch ein erheblicher Teil der Neuankömmlinge warf sofort das Handtuch, weil Mastodon zu langsam, zu schnell, zu viel, zu wenig, anders als Twitter oder “einfach doof” war, und auch einige alteingesessene Mastodenten suchten zumindest zeitweilig erstmal das Weite.

Aber viele kämpften, bissen sich durch, lasen vielleicht sogar Doku oder Google oder wurden von einer Welle der Hilfsbereitschaft über die verschiedenen Untiefen und Fallstricke und oft auch den ersten Instanz- Umzug getragen. Viele hielten erstmal den Ball flach, hörten sich um, fragten “wie ist das hier so”, interagierten und freundeten sich schnell mit alten und neuen Fediverse Bewohnern an. Die meisten davon sind erfreulicherweise noch da, haben Spaß und, da lehne ich mich einfach mal aus dem Fenster, werden auch bleiben.

Andere, oft “Großaccounts”, auf der dunklen Seite, machten einfach ihr “Twitter Ding” weiter, schrieben mehr oder weniger lustige Posts und erwarteten mehr oder weniger ungeduldig das Herbeiströmen der Follower. Anzahl und Aktivitäten dieser Accounts nehmen seitdem kontinuerlich ab, und früher oder später werden sie sich ganz zurückziehen oder sich auf rein automatisches Crossposting verlegen, konsequent wenn man nur den eigenen “Channel” weiter verbreiten will, aber wenig effizient in einem Netzwerk, das immer noch mehr von persönlicher Kommunikation lebt, als vom Konsum von vorproduzierten Inhalten (deshalb auch kein “Entwürfeordner”).

Was bleibt also, nachdem die große Welle abgeebbt und die Gegen- Übernahme von Twitter durch das Fediverse vorerst ausgeblieben ist?

Viele nette Leute!

Leute, die das Netzwerk bereichern und die Themenauswahl vielseitiger gestalten, während die meisten Kontroversen und toxischen Verhaltensmuster von Twitter dort zurückgeblieben sind.

Hätte schlimmer kommen können, wenn Ihr mich fragt ;)

Moment, werdet ihr sagen, warum schreibt der Löhwe jetzt ein Review zu einem Smartphone vom letzten Jahr ... naja ganz einfach, hab da günstig ein Exemplar bekommen und bei ~400€ für 5fach optischen Zoom, 256GB Speicher, 144Hz OLED Display und High End Prozessor konnte ich einfach nicht nein sagen 😅

Im Lieferumfang befinden sich neben dem Gerät selbst eine recht elegante Klarsichthülle, das 30W Netzteil + Kabel und ein HDMI- Kabel für den “Ready For” Desktop Modus. Dieser Desktop Modus ist überhaupt das unerwartete Highlight um nicht zu sagen KILLER FEATURE des Motorola Edge 20 Pro, denn damit kann ich das Handy einfach an den USB-C Docking Hub anschließen, der normalerweise mein Lenovo Home Office Notebook versorgt, und habe damit einen vollwertigen Desktop mit einer ChromeOS- artigen Oberfläche zur Verfügung. Sehr praktisch, wenn ich mal einen längeren Text (wie diesen bspw.) schreiben oder ein Spreadsheet bearbeiten will. Dabei dient das Phone auf Wunsch als Touchpad oder ich kann einfach die angeschlossene Tastatur und Maus verwenden.

Handy Bild Rückseite Quelle: TrustedReviews, CC BY-NC-ND 4.0

Die Kamera, mein eigentlicher Kaufgrund, hinterlässt dagegen eher einen etwas zwielichtigen Eindruck (Pun Intended!). Der 5fach optische Zoom funktioniert super aber bereits bei 10facher Vergrößerung werden die Bilder recht unnatürlich, wobei sich das Niveau danach im Prinzip hält, so dass selbst bei 50facher Maximalvergrößerung noch Details zu erkennen sind, WENN man das Motiv denn trifft – trotz optischer Bildstabilisierung und Vorschauausschnitt reagiert das die Kamera extrem nervös auf Bewegung. Die anderen Kameramodi funktionieren wie erwartet, wobei die Bilder im Vergleich zu meinen letzten Phones (Realme und Redmi) etwas blass und kontrastarm wirken, oder “realistischer”, um es positiv zu formulieren ...

Die Rettung kommt in Gestalt eines Google Kamera Mods, die “Hasli” Gcam (XDA Thread), die Farbkomposition gefällt mir einfach besser und wenn man für die Zoom Kamera den “Sabre Mode” aktiviert gelingen brauchbare Zoom Aufnahmen bis ca. 10-15facher Vergrößerung, nur wenn es wirklich 50fach sein soll funktioniert die Standard Kamera besser.

Das 144 Hz OLED Display läuft sehr flüssig und ist hell genug für den Außeneinsatz, einziger kleiner Kritikpunkt, es gibt kein echtes Always On. Leider gibt auch kein “Victus” sondern nur Gorilla Glas 5, das aber dafür auf Vorder- und Rückseite. Insgesamt ist die Performance sehr gut, weder im Alltag noch beim Spielen kommt der Flagship Prozessor vom vorletzten Jahr wirklich an seine Grenzen. Unglaublich schnell ist auch der Fingerabdruck Scanner, der nicht im Display sitzt sondern im Power Button, was mir ohnehin besser gefällt.

Handy Bild Display Quelle: TrustedReviews, CC BY-NC-ND 4.0

Das Android Betriebssystem (kürzlich aktualisiert auf Version 12) ist weitgehend naturbelassen, Zusatzfeatures wie Gesten oder das Schnellstartmenü nach Doppel-Tap auf den Fingerabdrucksensor sind über die “Moto” App verfügbar. Gerade deshalb verstehe ich nicht, warum es nur 24 Monate Security Patch Support gibt, das ist ein echter Nachteil gegenüber Geräten von Xiaomi oder Samsung. Laut XDA Developers sind jedoch mehrere Custom ROMs verfügbar, es besteht also Hoffnung, dass man das Ablaufdatum auf diese Weise noch etwas nach hinten schieben kann.

Die Systemanwendungen sind werbefrei und alle vorinstallierten Apps lassen sich ohne ADB deinstallieren oder deaktivieren, leider auch keine Selbstverständlichkeit mehr. Und es gibt keine Probleme mit Hintergrund Apps, Corona Warn, Müllabfuhr App oder auch Blokada laufen problemlos durch, ohne dass dafür besondere Konfigurationen am Power Management notwendig sind. Trotzdem hält der Akku bei sparsamer Nutzung (Büroalltag) zwei,und bei starker Nutzung (Navigation, Spiele, Kamera) immer noch mehr als einen Tag. Das Schnelladen mit 30W ist gerade noch so akzeptabel.

Trotz einiger Kritikpunkte ist das Motorola Edge 20 Pro für mich ein gutes Telefon, das Kamerasystem (mit GCam) und das native Android auf der schnellen Hardware machen richtig Spaß. Ich könnte mir wirklich vorstellen, mit diesem Smartphone ein paar glückliche Jahre zu verbringen, wenn nicht der extrem kurze Supportzeitraum wäre, 24 Monate sind heute einfach nicht mehr zeitgemäß.

Also schaltet 2024 wieder ein, wenn es heißt “Löhwe installiert ein Custom ROM” (falls ich das Ding nicht wie immer vorher mechanisch zerstöre).

Update 25.04.2022 Motorola hat Updates ausgeliefert und inzwischen tendiere ich doch mehr zur Standard Kamera ... die Farben wirken jetzt frischer, außerdem habe ich herausgefunden, dass man auch mit Live Filtern (z.B. “Tageslicht” / “Frisch”) die Bilder ganz gut aufhübschen kann. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen sind die Ergebnisse besser als bei der Hasli Gcam, es werden deutlich mehr Details herausgearbeitet.