Fundstücke

RadlRunde

Eine neue Radlrunde startet.

Tag 1 – Die Vils abwärts

Rutting nach Aldersbach

Nach 66 ziemlich flachen Km bin ich kurz nach 16 Uhr in Aldersbach angekommen und habe mein Zimmer im Mayerhofer bezogen. Es war eine schöne Fahrt. Und die 5 Tropfen bei 26° haben in keiner Weise gestört.

Das nenne ich “vor der Haustür losfahren”

Mietzi schaut ...

aus'm Hof raus

auf der Zufahrtsstraße

Manch große Gasthäuser gibt's nicht mehr.

Idyllischer Dorfplatz mit Backhaus und überdachter Sitzgelegenheit. Blick aus dem Hotelfenster

#RadlRundeJuli2021 #RadlRunde

Heute geht's nach Hause. Heute ist fahren, fahren oder fahren angesagt. Knapp 100 km liegen vor mir.

In der Nacht hatte es geregnet. Morgens war es noch immer warm und dunstig. Nach einem frühen Frühstück mache ich mich auf den Weg. Irgendwann lande ich auf dem Vils-Donau-Radweg. Gut zu fahren. Gegenwind von vorne, da wo die dunklen Wolken wohnen. Aber ich habe Glück und selbst die Grenze von dunkelgrauen zu hellen Wolken gibt keine Tropfen her.

Ich biege ab und radle mal wieder bergauf, bergab ... und als dann der Regen anfängt, stelle ich mich für ne gute halbe Stunde unter und warte die dicksten Schauer ab. Als es dann heller wird, ziehe ich die Regenjacke an und fahre weiter. Erst nur wenig Regen, dann mehr Regen und dann ein weiches linkes Vorderrad. Immerhin nur weich, und nicht platt. Ich kann also weiter fahren.

Ok, wo ist im nächsten Dorf eine überdachte Stelle ... Und dann bietet sich in einer Seitenstraße in Högersdorf ein super duper quadratisches Buswartehäuschen an. Das ist so groß, dass ich mein ganzes Dreirad komplett reinschieben und sogar umlegen kann. Es sind rundum Sitzbänke angebracht, so dass ich mein Werkzeug ausbreiten kann ... Nachdem ich den Schlauch ausgebaut hatte, war schnell klar, das der selbstklebende Flicken einen kleinen Abluftkanal gebildet hatte ... Also Flicken runter, neuen Flicken drauf. Erst mal alles gut. Fahrrad wieder aufpackeln und sogar der Regen hatte in den 40 Minuten aufgehört. Ein paar Kekse habe ich auch gleich noch vernascht. Es blieb aber jetzt eher kühl und ich bin mit Windjacke gefahren.

In Erding bin ich an einem Müller-Backshop vorbei gekommen. Und ich konnte mir die letzte Mohnschnecke kaufen. Und ich habe sie auf dem Parkplatz auch gleich gegessen. Und mein dreckiges Dreirad, das so ein bisschen angeranzelt aussieht, stand vor dem Fahrradständer und ich merkte, dass ich wieder im “Speckgürtel” von München angekommen war. Das Rad und ich wurden sehr merkwürdig angeschaut. Gut 20 km vorher war da noch viel mehr Offenheit und Freundlichkeit in den Blicken der Menschen. (In Hohenau im “tiefen Woid” rollerte ich durchs Dorf und einer rief mir hinterher: “Nimmst 'mi mied?” oder lustige Bemerkungen oder Lächeln. )

Und so bin ich von Erding nach Moosinning, und bin auf dem Radweg Straßen gefahren, die ich kenne, weil ich sie jahrelang mit dem Auto gefahren bin, weil ich zum Zuschnittabholen nach Pretzen fuhr. Jetzt also, nach vielen Jahren diese Strecke mit dem Rad.

Ab Moosinning brauche ich kein Navi mehr. Hier kenne ich mich aus.

Entlang der BMW-Teststrecke kommt der zweite Regenschauer und ich bin froh, dass ich mein Dach habe. Auch wenn es nur Teile vom Regen abhält ...

Die Baustelle, die ich noch vor Wochen mit Stefan durchqueren konnte, ist jetzt ordentlich verriegelt und verrammelt. Da ist kein Durchkommen; schon gleich gar nicht nicht meinem bepackten Dreirad. Also Rolle rückwärts und nach Ismaning hinein.

Ich bin schon lange nicht mehr mit dem Rad durch Unterföhring gefahren. Und das hat seinen guten Grund. Und es ist nicht besser geworden in den letzten 10 bis 15 Jahren. Absolut nicht empfehlenswert.

Und weil ich den Autoverkehr echt leid bin, fahre ich zum Aumeister, um in den Englischen Garten zu kommen. Juhu, endlich der dritte Schauer in ordentlicher Qualität. Mir ist das inzwischen vollkommen wurscht. Ich bin bald daheim.

Und hier schließt sich der Kreis, die Runde ... Alt-Text

Auf dem Hinweg bin ich am Oberföhringer Wehr auf dem rechten Isarufer weiter gefahren. Heute komme ich vom linken Isarufer. Und wieder ist es feucht, wie beim Start der Tour auch. Siehe hier

Das rappeln vom Hinterrad wird immer stärker. Dass der hintere Mantel ein bisschen durchgefahren ist und leicht löchrig ist, weiß ich ja. (Was mich aber nicht besonders gestört hat, weil ich erstens auf dem Hinterrad zwei Fahrradmäntel ineinander fahre und zweitens ein Ersatzmantel in der Trickkiste mitfährt.)

Alt-Text

Aber soo groß war das Loch doch bisher noch nicht. Das blaue ist übrigens die Schutzschicht, die dafür sorgen soll, dass keine spitzen Gegenstände durch den Mantel bis zum Schlauch durch kommen. Ok, dann fahre ich jetzt halt den kürzesten Weg nach Hause und mache keine “unnötigen” Umwege mehr.

Um 17:30 Uhr stehe ich nach 100 km vor der Haustür. Jetzt reichts erst mal für heute mit radeln.

Was habe ich gelernt? Das radeln hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich will sicher noch Mal entlang von Isar, Vils, Rott oder Inn radeln. Wer weiß, evtl. erst zu meinen Eltern und dann die Salzach abwärts und durch Niederbayern wieder zurück? Ich werde die Tagesetappen kürzer machen. Wenn ich FreundInnen besuche, werde ich mir dafür mehr Zeit nehmen. Ich habe den für mich richtigen fahrbaren Untersatz, meinen rollenden Wohnzimmersessel, mein Gute-Laune-Gerät, das Clows-Mobil.

#RadlrundeSommer2019 #Radlrunde #QNT

Heute gibts wieder eine längere Fahrtstrecke von Schärding nach Binabiburg in der Nähe von Vilsbiburg. Erst entlang der Rott und dann ins Vilstal.

Vor dem Frühstück hatte ich fast alle meine Sachen schon wieder gepackt und war um viertel vor 8 beim Frühstück.

Das fängt ja mal gut an. Umleitung, weil gleich die erste (Holz-)Brücke über die Rott gesperrt ist. Aber, großes Lob, die Umleitung für die Radler ist vorbildlich ausgeschildert. (Und das habe ich auf dieser Tour das erste Mal erlebt, dass eine Umleitung für Radler ordentlich beschildert ist.)

Der Rott-Tal-Radweg ist sehr gut beschildert und herrlich auf kleinen geteerten Straßen durch die Felder zu fahren. Und die Rott ist nicht begradigt und schlängelt sich oft in Sichtweite hinter Bäumen.

Die ↗Wegwarte stand am Wegesrand ... Alt-Text und die Biene flog mir ins Bild.

#Wegwarte

Leicht wellige offene Landschaft ... wie ich sie mag. Alt-Text

Und dann kommt RadlerIn in einen anderen Landkreis, und es ändert sich grundlegend. Da wird dann für jeden ungeteerten Feldzugang ein Vorfahrt-achten-Schild auf den Radweg gestellt, selbst wenn der andere Weg nach 5 m endet ... So macht radln auf einem ausgeschilderten Weg nur wenig Spaß, wenn mensch dauernd bremsen und schauen muss und dann wieder beschleunigen. Da fahre ich dann echt lieber auf kleinen Straßen, weil da sieht mich jeder ... Da wird der Radlweg vor einer Tankstelle zu einer Sackgasse gemacht und mensch kommt auch durch den Grünstreifen auf der einen Seite und den Gartenzaun auf der anderen Seite nicht mehr runter ...

Kirschen mag ich normalerweise am liebsten im Kuchen oder Joghurt, aber esse sie nur selten einfach so. Pflaumen esse ich so gut wie nie. Aber ↗Kirschpflaumen mag ich. Auch wenn der Kern relativ groß ist. Alt-Text Und in Bad Birnbach sind sie mir praktisch vors Rad gefallen. Ich brauchte mich nur hinstellen und warten und schon fielen wieder reife Früchte vom Baum auf den Radweg ... (Ich brauchte somit kein Risiko eingehen und die massenhaft schon auf der Erde liegenden Früchte aufsammeln.)

Vor Pfarrkirchen bin ich auf der alten Straße durch eine Lindenallee mit fast 200 Bäumen gefahren. Toll, dass es sowas bei uns noch gibt. Alt-Text Wenn ich in Brandenburg radle freue ich mich immer, wenn ich dort durch die herrlichen Alleen fahren darf.

Die für mich typische Kombination: alkoholfreies Weißbier für den Durst und ein Stück Kuchen für den Kaloriennachschub. Alt-Text

Freiwillig tiefer gelegt. Weil ich hörte, dass am Hinterrad was Geräusche machte, habe ich im Schatten angehalten und nachgeschaut. Und ja, ich hatte mal wieder die Befestigung der Ritzel von der Schaltung hinten beim Fahren gelöst und sie schlackerten ein bisschen. Und wenn ich das Hinterrad eh schon draußen hatte, konnte ich auch gleich noch das Spiel vom Radlager enger stellen, damit das Hinterrad nicht mehr so hin- und her wackeln kann. Alt-Text Und passenderweise war auf der anderen Straßenseite in den Bäumen noch ein Bach, in dem ich mir meine schwarzen Hände mit etwas Sand als Waschpaste säubern konnte.

Angekommen, sehr freundlich empfangen worden, Zimmer bezogen, Fahrad gut versorgt, geduscht, schattiger Platz unterm Baum im Biergarten und Alt-Text eine dunkle Radlermaß.

Das waren dann heute 95 km geworden. Und es war heiß gewesen. Zum Teil 32 Grad ...

Ich danke allen, die sich im ↗Wirtshaus zur Bina um mich gekümmert haben für die Freundlichkeit und dass sie alles möglich gemacht haben, wonach ich gefragt hatte, ob das möglich ist. Ich habe mich sehr wohl gefühlt.

#RadlrundeSommer2019 #Radlrunde #Blüte #Biene #hellblau #Allee #QNT #Biergarten

Heute fahre ich wieder weiter. Ab jetzt geht's heimwärts (ca 240 km sind das nach aktueller Planung). Von Hohenau nach Passau und dann entlang am Inn nach Schärding sind es nur ca. 60 km.

So begrüßte mich der Morgen; mit Morgennebel und fast keiner Sicht. Morgennebel

Weil Jamila mich gebeten hatte, ihr noch ein paar Blumen zu fotografieren, bin ich vor dem Frühstück mit der Kamera noch los. Alt-Text

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie die kleinen Wassertropfen als Vergrößerungsglas wirken können. Hier wird sichtbar, dass die Blütenblätter auch noch eine Riffelung haben.

Alt-Text

Alt-Text

Alt-Text

Jetzt habe ich mich von allen verabschiedet und mein braves Alu-Stahl-Roß wieder bepackt. Es geht los. Alt-Text

Und ja, es fährt vorbereitetes Rohmaterial für einen hölzernen Handschmeichler mit nach München. Da lag im Wald einfach ein sehr grades fast astfreies Stück Stamm im richtigen Durchmesser rum. Da kann ich doch nicht einfach dran vorbei gehen.

Von dem angekündigten Regen sind noch die Wolken zu sehen. Alt-Text

Huch, 27% Zum Glück brauche ich die nur runter fahren. Alt-Text Das ist der Berg runter zum ↗Carbidwerk Freyung Und ja, der Berg ist richtig steil. Wenn ich bei 40 km/h kurz die Bremsen los gelassen habe, dann habe ich nochmal ordentlich beschleunigt.

Was keiner hingeschrieben hat war, dass es auf der anderen Seite nur mit 20% wieder hoch geht. 😂

Und es gab auch eine Stelle, da fuhr ich auf einer kleinen Straße neben der Bundesstraße und es ging bergab und auf einmal war einfach keine Straße mehr zu sehen, weil hinter der Kuppe es so steil bergab ging, dass ich von meiner tiefen Sitzposition im Dreirad nicht sehen konnte, wohin die Straße nach unten verschwindet. Ein sehr merkwürdiges Gefühl ins “Nichts” zu fahren ...

Blick zurück; da komme ich her Alt-Text

Den ↗Blutweiderich wollte ich ja schon länger auf der Fahrt fotografieren. Und wenn er sich jetzt tatsächlich genau neben die Straße so schön blühend stellt, brauche ich wirklich nur noch anhalten, absteigen und fotografieren. Alt-Text

Es ist doch erstaunlich, was sich manche Verkehrsplaner für “lustige” Verkehrshindernisse ausdenken. Drehkreuze, um keine Radler durchfahren zu lassen. Drehkreuz Und nein, ich bin nicht durch die linke Seite durch, sondern ich habe einen “Flügel” vom Drehkreuz hinter dem Wind-und-Regenschutz und vor dem Sitz eingefädelt und dann das Rad durchgeschoben.

Ja, ich weiß, der Zusammenfluß von rechts Inn und ganz links Donau sieht als Panorama hier am Spitz ganz merkwürdig aus. Alt-Text

Und an diese Stelle erinnere ich mich noch, weil wir in der fünften Klasse am Ende des Jahres eine Klassenfahrt in den Bayerischen Wald unternommen haben und auch Passau angeschaut haben. Hier stand ich schon als Knirps. Alt-Text

Ich finde den Blick auf die Altstadt von Passau von der Innbrücke aus viel schöner ... Alt-Text

Richtig leckerer Expresso im KaffeeWerk in der Innstadt von Passau. Alt-Text

Der Inn-Radweg auf österreichischer Seite fährt sich super gut. Selbst wenn er unbefestigt ist, ist er gut gemacht.

Ein bewohntes Holzhaus. Alt-Text

Juhu, ich kann mir eine Lattella Maracuja kaufen. Alt-Text

Blick in Schärding über den Inn auf die andere Seite. Alt-Text

Eigentlich hatte ich ja schon in einem Lokal Platz genommen, das eine sehr ruhige Terasse im ersten Stock mit Blick auf den Inn hatte. Aber die Küche dort arbeitet nur bis 20 Uhr abends. Hmmm, dann kriege ich dort nix mehr zu Essen. Schade. So bin ich halt wieder zurück und habe einen Platz auf der eher lauten Terasse beim Italiener (auch im ersten Stock) bekommen. Alt-Text

Mal wieder Spinat-Gorgonzola-Pizza. Und reichlich Schimmelkäse. 😋 Alt-Text

Diese schönen bunten Häuser hatte ich bis jetzt nur im Internet gesehen, als ich ein Hotel in Schärding gesucht hatte. Jetzt stehe ich davor. Alt-Text

Alt-Text

Alt-Text

#QNT #Blüte #Dreimasterblume #lila #Nebel #Blutweiderich #Passau #Schärding #Inn #RadlrundeSommer2019 #RadlRunde

Der Blick aus meinem Zimmer im 2. Stock. Da sind auch die Seerosen von Ruhetag 2 zu erahnen. Ausblick

Ich hatte ja daheim in meine Trickkiste (also den Elbehochwassersandsack) noch 2 Zungen von einem durchgelaufenen Paar Schuhe eingepackt. Und weil für morgen noch etwas Regen angesagt ist, wenn ich wieder radle, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, mit diesen Zungen die vorderen Schutzbleche als Spritzschutz zu verlängern. Und nein, einen Schönheitspreis gewinne ich damit sicher nicht. (Also weder mit diesen Lederlappen noch mit dem ganzen Dreirad.) Spritzschutz

Pilzchen in der Wiese Pilzchen

#RadlrundeSommer2019 #Radlrunde #QNT #Pilz

Die Bilder werden durchs Anklicken größer.

Seerosen im unteren Teich. Alt-Text

Mit Bienchen mit Bienchen

Und ja, das ist nur mit dem Handy fotografiert. Aber ich finde, der HDR Modus hat hier gute Arbeit geleistet. von oben

Diese Buddha-Figur habe ich erst diesmal entdeckt. Ich finde, sie hat ein kindlich, rundes Gesicht. Alt-Text

Im Frühjahr hatten wir die ganzen Blaubeeren blühen gesehen. Und ja, sie tragen später auch Früchte.

Blaubeeren

Am Wegesrand lag eine Nicht-Adlerfeder. Feder Die Feder ist dann im Schutz des Kopfkissenbezuges auf dem Wind- und Regenschutz vom Dreirad mit mir nach München gefahren.

pink

#RadlrundeSommer2019 #Radlrunde #Seerose #Blüte #Buddha #Biene

Die Bilder werden durchs Anklicken größer.

In der Morgenmeditation konnte ich zusehen, wie die aufgehende Sonne so langsam die Lärche oben anstrahlte und dann das Licht immer weiter am Stann nach unten wanderte, je weiter die Sonne aufstieg.

Ausblick (Das Bild ist in der Mittagspause entstanden ...)

Direkt an der Terasse wachsen Dreimasterblumen. Und beim Fotografieren der leuchtenden Blüten ist mir dann aufgefallen, dass die kleinen Fäden unterhalb der Staubgefäße gestreift aussehen. Da habe ich dann doch die Kamera mit dem Makro-Objektiv geholt und versucht so nah wie möglich dran zu kommen. (Und ja, auch auf der #Radlrunde habe ich so das ein oder andere Stück mitgenommen, was manch andere evtl. als überflüssig bezeichnet hätten; Kamera mit 2 Objektiven und kleiner Laptop. Tablet hats bei mir ja immer noch keins.)

getigerte

näher

Eine leicht geöffnete Seerosenblüte, die sich dann abends wieder schloß.

Seerose

Abends nach der Abendmeditation habe ich noch ein bisschen in der Hängematte geschaukelt. Der Mond war zu sehen. Und dann fingen die Tropfen doch an zu fallen.

Mondsichel

#RadlrundeSommer2019 #RadlRunde #Blüte #lila #Dreimasterblume #Seerose

Heute gibts nicht die längste Etappe, aber die mit den meisten Höhenmetern von Natternberg nach Hohenau.

Nach einem leckeren Frühstück mit reichlich englisch sprechenden MitesserInnen an den benachbarten Tischen checke ich aus und bereite dann meine Abfahrt vor.

Ich öffne das schöne breite rollbare Tor und hole mein Dreirad aus der Garage. Da stehen auch ca 30 gleich lackierte Räder, die zu der amerikanischen Reisegruppe gehören.

Kaum bin ich dabei das Dreirad in Richtung Nebengebäude zu schieben, bin ich auch schon “entdeckt” worden und komme mit den ersten Radlern ins Gespräch. Sie fahren die Donau abwärts nach Wien. Dass ich alleine, ohne Gepäckfahrzeug und selbst organisiert fahre, ruft Respekt hervor. Ein Mitfahrer von ihnen ist aus South Carolina und ist grade froh um das morgens noch kühle Wetter. Es it wolkig/hochneblig und hat ca. 17 Grad. Bei ihnen hat es ca 37 Grad ... Sie wünschen mir eine gute Reise und ich soll auf mich aufpassen. Danke, das wünsche ich ihnen auch.

Als ich mich fahrradfertig umgezogen und das Rad gepackt habe, sind sie noch dabei das Gepäck in den Kleintransporter zu laden. Kurz nach 9 Uhr gehts los. Erst noch ein Stück entlang der Autobahn Richtung Passau, was schön flach ist. Dort treffe ich die Gruppe auch noch mal wie sie Pause macht.

Ich folge mal wieder nicht der ausgeschilderten Umleitung wegen einer Baustelle, sondern fahre einfach weiter. (Wäre ich allen bisher aufgetauchten Umleitungen wegen irgendwelcher Baustellen gefolgt, hätte ich viele, viele Kilometer Umweg gefahren. Bis auf die aller erste Baustelle bin ich problemlos durch alle Baustellen durchgekommen.)

Die Baustelle ist die Verlegung vom Hochwasserdeich der Donau ins “Landesinnere” zurück und der Bau von Hochwasserwehren und Pumpstationen. Aber der Radweg ist schon fast vorbildlich neu gestaltet und um die Baustelle herum gelegt. Kein Hindernis für mich, dass ich dann später tatsächlich nicht auf dem Deich in das eine Dorf einfahren kann. Meine Route geht eh an dem Dorf vorbei.

Als ich durch Niederalteich komme und die großen Glocken grade einladen, nutze ich die Gelegenheit, um in die riesige Kirche zu schauen. Und ja, da ist im Gegensatz zur minimalistisch ausgestatteten Kirche in Biburg allerhand Ausschmückung vorhanden. Fresken an den Decken und Stuck und Gold und ...

Niederalteich

Ich entferne mich von der Autobahn und komme an einem der ersten Sägewerke vorbei. Von dem Rohstoff Holz gibts hier reichlich. Ab jetzt geht's hauptsächlich aufwärts.

Batelholz

Die ersten Kilometer sind herrlich zu fahren, weil der Donau-Ilz-Radweg auf einer ehemaligen Bahnstrecke gebaut ist, die sanft ansteigend entlang der Höhenlinien geführt ist. Teilweise abseits der Straße duch waldige Tunnel.

Selbst um 11 Uhr ist die Aussicht immer noch nicht gut. Wolken

Langsam wird es sonniger und ich verlasse leider den mäßig steilen Radweg. Bei einer Pause in einer Pizzeria höre ich die anwesenden Kinder miteinander in ihrer gewohnten Mundart sprechen. Und ich kann das auf Anhieb erst mal nicht verstehen. Jetzt bin ich tatsächlich “im Woid”.

Und warum stellt mir einer einfach so ein Schild mit 17% in 500m an den Straßenrand? Geht das nicht auch anders? Nö, da muss ich rauf. Und hinten geht's wieder runter.

Ausblick

Das hier ist das letzte Bild vor der Ankunft. Ich habe zwar noch öfters angehalten und habe Pause gemacht und getrunken, aber da war mir nicht nach fotografieren zu Mute. Ich hatte lauter kleine Sträßchen, auf denen fast kein Verkehr war. Und die, die tatsächlich in meine Richtung fuhren, sind zum Teil erst mal bergauf hinter mir in Schrittgeschwindigkeit hinterher geschlichen, bis ich sie bemerkt und vorbei gelassen habe. Da hat keiner gedrängelt oder gehupt. Aber gewunken oder gelächelt haben sie fast alle.

Die letzten 15 km kamen mir so vor, als wollten sie überhaupt nicht mehr schmelzen und weniger werden. Klar, wenn ich mit 4 bis 5 km/h bergauf krabble ... und hinten runter wegen der Kurven das Dreirad mit Gepäck und mir nicht laufen lassen kann ... Und dann wieder rauf, um die Kurve, noch weiter rauf, noch weiter rauf und runter, runter, runter ...

Der letzte echte Berg hatte keine Kurve und war von unten bis fast ganz oben einfach einsehbar. Ab hier gehts jetzt einfach mal nen Kilometer grade bergauf. Und auch wenn die Straße deutlich befahrener war, haben sie alle brav gewartet, bis kein Gegenverkehr mehr kam und haben erst dann überholt.

Und ab einer bestimmten Stelle hinter Kirchl kannte ich mich dann wieder aus, weil wir mit der Geh-Meditation hier auch schon entlang gekommen waren.

Und im Wald war es richtig naß und es standen noch Pfützen rum. Da muss der kräftige Regenschauer kurz vor mir durchgezogen sein. Da wurde ich doch heute nochmal von unten naß, obwohl ich keinen Regen abbekommen hatte.

Kurz nach 18 Uhr fuhr ich dann bis vors Haus und freute mich, dass ich es so rechtzeitig vorm Abendessen geschafft hatte, dass ich sogar noch duschen konnte.

Jamila begegnete mir als Erste und begrüßte mich sehr freundlich und interessiert. Nicht viel später hatte mich auch Sabine entdeckt und kam mir schon mit ihrem Zelt entgegen. Wir freuten uns sehr, uns wieder zu sehen.

Es gab lecker Abendessen auf der Terasse und ich erfuhr, dass jetzt doch ein Schlafplatz im Haus frei geworden war und ich nicht draußen im Zelt schlafen brauchte. Es war Regen angesagt.

Diese Strecke bin ich gefahren. Strecke mit Höhenmetern

Was habe ich gelernt? Ich habe schon das richtige Gefährt für so eine Radltour. Ich kann die Berge fast so langsam hinauffahren, wie ich will. Ich komme auch oben an, auch wenn es viel viel länger dauert, als mein Kopf wahr haben will oder ich geplant habe. (Kann also unter Mentaltraining verbucht werden.)

Es werden im Zweifelsfall doch noch ein paar Höhenmeter mehr als der Routenplaner meint. (900m geplant, 1400 geworden)

#RadlrundeSommer2019 #Radlrunde

Die Bilder werden durch Anklicken größer.

Heute geht's von Maxhütte am Regen zurück nach Regensburg und dann die Donau abwärts bis kurz vor Deggendorf.

Nach einer ruhigen Nacht gab es ein ausgedehntes gemütliches Frühstück mit frisch gepresstem Orangensaft und gekochtem Ei und frischen Semmeln und sonst noch allerlei leckeren Dingen.

Christa kam vorbei, um das Handy von Sam zu holen und konnte so die Gelegenheit nutzen, auch das Dreirad von mir auszuprobieren. Das hat ihr sichtlich Spaß gemacht. So wurde es dann doch fast 11 Uhr, bis das Rad aufgepackt, Abschiedsfotos gemacht waren und ich um die Ecke bog.

Vielen Dank an Ingrid und Karl-Heinz für die herzliche Aufnahme, sehr zuvorkommende Versorgung und die gute Zeit mit euch. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und komme gerne wieder.

Den Weg nach Regensburg kannte ich ja schon aus der anderen Richtung; diesmal habe ich nur ein paar Ecken ausgelassen.

Hinter Regensburg verläuft der offizielle Radlweg unterhalb vom Deich, so dass von der Donau erst mal ne Zeit lang nix zu sehen ist.

Hier taucht die Walhalla auf. Blick auf die Walhalla

Schon seit geraumer Zeit kann ich Wolken beidseits der Donau beobachten. Die südlich wachsen immer weiter und werden dunkler. Die nördlich sind unentschieden. Wolken beidseits der Donau

Selbst zum Segeln wird die Donau genutzt. Böotchen

Nördlich der Donau leuchtet das Schloß von ↗Wörth Wörth

Etwas später an einer Brücke machte ein Radlerpärchen Halt. Und die asiatische (japanische?) Frau winkte mir und machte Zeichen. Also hielt ich an und wir unterhielten uns ein bisschen über woher und wohin und über das Dreirad. Und dann fragte sie noch, ob sie mich fotografieren darf. Klar durfte sie.

Sonniges Päuschen in Sichtweite zum Mobilfunkmasten, der Hörweite der Autobahn und schönem warmen autofreiem Teer zum Sitzen. Alt-Text

Ich saß gemütlich und habe meine Brotzeit gegessen und dann hat sogar ein Rennradler extra angehalten und gefragt, ob alles in Ordnung ist.

Hier verläuft der Radlweg auch mal oben auf dem Donau-Deich. Donaudeich

und ein Teich oder Altwasser mit zum Teil abgestorbenen Bäumen. Altwasser

An der Baustelle vom Gäubodenfest in Straubing vorbei in die Fußgängerzone. Alt-Text Endlich ein Eis für mich.

Hier verließ ich die Donau und fuhr zum Regenbogen. Regenbogen

Ich bin dem immer kleiner werdenden Regenbogen sicher 20 Minuten lang gefolgt. Und nein, ich habe keinerlei Regen von oben abbekommen. Aber irgendwann waren die Straßen alle richtig naß.

Sogar an einem Feld mit Soja-Bohnen bin ich vorbei gekommen.

Gegen 19 Uhr bin ich dann mit 99 km dann doch endlich im ↗Hotel Burgwirt angekommen. Ich habe eine sehr luxuriöse Unterkunft im Nebengebäude bekommen. Gebucht hatte ich ein Einzelzimmer, bekommen habe ich ein Suite. 1 Schlafzimmer, ein extragroßes Bad mit Fenster und ein Raum mit Sofa und Fernseher und Wasserkocher. Am Boden schönes Holzparkett in Fischgrätoptik verlegt ...

Nach dem Duschen gab's leckeres Abendessen und noch ein dunkles Bier dazu. Mein Dreirad bekam auch Platz in einer Garage und war somit gut geschützt und aufgeräumt.

#RadlrundeSommer2019 #Radlrunde #QNT #Regenbogen #Donau

Die Bilder werden durch Anklicken größer.

Heute war mein “Transfer” von Gerlinde in Regensburg zu Ingrid in Birkenhöhe bei Maxhütte-Haidhof geplant und damit die kürzeste Etappe der Radlrunde (zumindest von den Tagen, an denen ich geradelt bin).

Nach einer ruhigen, aber noch warmen Nacht auf einem sehr großzügigen bequemen Schlafsofa, frühstückten Gerlinde und ich gemütlich, bevor sie noch einen Abstecher zu ihrer Gartenarbeit machen wollte. (Das hatte ich ihr eingebrockt, weil ich deutlich später als geplant bei ihr angekommen war. Hätten Gerlinde und ich gewußt, wie lange ich noch brauche, hätte sie noch länger am Donnerstag im Garten weiter arbeiten können. So war sie sehr rechtzeitig daheim und wartete auf mich. Sorry, tut mir Leid. Siehe Lektion von Tag 2.)

So konnte ich in Ruhe spülen und andere Kleinigkeiten erledigen und am hochwasser-umgebauten Ufer vom Regen sitzen und lesen. Als Gerlinde wieder da war, gingen wir im Auerbräu in den Biergarten zum Mittagessen. Ich habe mir 6 Bratwürstchen mit Kraut bestellt. Dass da ↗Händlmaier-Senf dabei stand, irritierte mich erst mal nicht.

süßer Senf zu Bratwürstchen

Hmmm, das ist ja süßer Hausmachersenf zu den Bradwörscht. Dees geht ja gar need! Ich habe mir dann mittelscharfen Senf bestellt und bekommen.

Gerlinde schaute mir noch interessiert dem Aufpackeln von meinem Alu-Stahl-Roß zu und winkte mir leise zum Abschied hinterher. Vielen Dank liebe Gerlinde fürs geduldige Warten und die herzliche Aufnahme und Beherbergung. Ich komme gerne wieder.

Von Regensburg waren es ca 20 km, entlang des Regen.

halbrund

Die halbrund in den Regen gebaut Stufe erzeugt oben ein Schwimmbecken und es hat reichlich Liegewiese und einen Kiosk. Das gefällt mir.

Ein bisschen radeln und ich bin bei Ingrid und Karl-Heinz angekommen. Ich bekomme was zu Trinken angeboten und darf mich in einer Hollywood-Schaukel niederlassen. Was mich freut, weil ich doch soo gern schaukle.

Ich bekomme das Gästebett ins Gästezimmer gestellt und nachdem auch ich mich in der tollen großen Dusche frisch gemacht habe, machen wir uns dran die Zutaten fürs Grillen vorzubereiten. Karl-Heinz kümmert sich um den Grill, Ingrid hat schon Kartoffeln im Ofen, marniert das Gemüse sehr lecker mit Kräutern und Knoblauch und macht ein Tsaziki mit schön viel Knoblauch. Und ich, ich schärfe die Messer, die am liebsten benutzt werden. (Nicht umsonst habe ich meine klappbaren Diamantschäfer mit dabei.) Ingrid fällt das eine Masser fast von allein durch den Salat aus dem eigenen Garten.

Christa und Sam kommen quasi pünktlich, weil nämlich wir noch nicht komplett mit dem Vorbereiten fertig sind.

Die dunklen Wolken und der Wind versprechen etwas Regen, liefern aber gefühlt nur 5 Tropfen.

Es gibt lecker gegrillte Dorade, Gemüse, Fleisch und lokale Würstchen, Kartoffeln und Salat. Alles sehr lecker und zum Glück essen wir alle vom knoblauchigen Tsaziki. Wir sitzen bei leckeren Getränken und schmackhaftem Essen und unterhalten uns fröhlich und ernsthaft und nachdenklich und lachend über alle Themen, die sich so ergeben.

Die Amseln holen sich die ein oder andere Traube aus dem Wein, der hinter uns wächst.

Sam läßt sein Handy hier, so daß Christa nochmal einen guten Grund hat morgen hier vorbei zu kommen.

#RadlrundeSommer2019 #Radlrunde

Die Bilder werden durch Anklicken größer.